Schillerplatz: Verwaltung gibt im Bauausschuss nach

Und plötzlich war er weg: Seit Anfang des Jahres erstrahlt der Schillerplatz in neuem Glanz - doch der Verkehrsspiegel am Zebrastreifen passte für die Verwaltung nicht zu der modernen Optik, er verschwand im Lager des Bauhofs. Doch die CDU-Politiker Christina Minge und Michael Purwins sehen hier ohne Spiegel eine Gefahr für Fußgänger. Sie forderten eine Rückkehr des Spiegels - und wenn pragmatische Lösungen nötig sind, kann es auch mal schnell gehen.

Bauamtsleiter Peter Junge hatte dem CDU-Antrag im Bauausschuss zwar die Dringlichkeit aberkannte. So schaffte er es nicht auf die offizielle Tagesordnung. Doch unter "Verschiedenes" wurde dennoch darüber diskutiert - und dann wurde alles ohne formalen Beschluss auf den Weg gebracht: Der Spiegel wird in Kürze neu montiert.

"Über lange Jahre war im Bereich der Fußgängerquerung ein Spiegel zur Einsichtsnahme für den fließenden Verkehr Richtung Elbe angebracht. Die Fahrzeugführer hatten damit die Möglichkeit, nahende Fußgänger frühzeitig zu erkennen", so Purwins.

Tatsächlich reicht die Hausecke der Parfümerie Wulkow fast bis an den Zebrastreifen heran und schränkt die Sicht ein. Früher sorgten neben dem Spiegel zwei versetzt eingebaute Sperrgitter für Sicherheit, verhinderten, dass Fußgänger und vor allem Radfahrer aus der Fußgängerzone "ungebremst" die Fahrbahn erreichten.

Das sei nicht mehr nötig, argumentierte die Verwaltung, ein neues Hinweisschild sorge jetzt für einen längeren Weg zwischen Hausecke und Zebrastreifen. Christina Minge reicht dies jedoch nicht: "Aus unserer Sicht ist weiterhin ein Spiegel sinnvoll, da erheblicher Querungsverkehr festzustellen ist. Ein Schulweg fordert unsere besondere Achtsamkeit."

"Wir sind der Meinung, dass das, was wir gebaut haben, gut geworden ist. Mir hat sich auch noch nicht erschlossen, wer da durch den Spiegel geschützt werden soll", widersprach Junge während der Ausschusssitzung der Notwendigkeit eines neuen Spiegels. Doch als auch SPD und Grüne sich für die Installation eines Verkehrsspiegels aussprachen, lenkte Geesthachts Bauamtsleiter ein. "Wenn das hier das Meinungsbild ist, werden wir uns dem nicht verschließen", sagte er. Jetzt soll zeitnah der Verkehrsspiegel wieder aufgestellt werden - auch ohne offizielle Beratung und Beschluss im Bau- und Verkehrsausschuss.