Vermisstendrama: Litauer nach Feier am Ufer verschwunden - Gut 100 Einsatzkräfte an Suche beteiligt

Zu Lande, zu Wasser und aus der Luft suchten gestern über Stunden zahlreiche Einsatzkräfte am Elbufer nach einem vermissten Mann. Schließlich fanden Taucher den Vermissten gegen 14.45 Uhr - er trieb tot im trüben Wasser. Ein Fremdverschulden gilt als ausgeschlossen.

Nach Polizeiangaben feierte der 29-Jährige, der aus Litauen zu Besuch in Geesthacht ist, am Sonnabend am Elbufer unweit des Feldherrnhügels mit Freunden. Gegen 19 Uhr sahen ihn seine Begleiter zum letzten Mal - doch erst gestern meldeten sie den 29-Jährigen als vermisst. Bedingt durch einen übermäßigen Alkoholkonsum kam es wohl zu dieser zeitlichen Verzögerung.

Neben Feuerwehrleuten aus Geesthacht waren an der Suche auch die Besatzung eines Polizeihubschraubers aus Hamburg, Rettungshundeführer aus den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn sowie Wasserretter der DLRG und des DRK aus Lauenburg, Büchen und Schwarzenbek an der Suche beteiligt.

Auf dem Menzer-Werft-Platz wurde nach dem Alarm gegen 10.45 Uhr eine mobile Leitstelle eingerichtet, von der aus die Suchmaßnahmen koordiniert wurden. "Anhand der vorherrschenden Strömung der Elbe kann man davon ausgehen, dass eine Person, die am Feldherrnhügel ins Wasser geht und abtreibt, hier am Ufer landet oder in den Bereich des Stauwehrs abgetrieben wird", erklärt Olaf Wieck, der stellvertretende Wehrführer der Feuerwehr.

Entsprechend konzentrierten sich die Maßnahmen auf das Geesthachter Ufer der Elbe zwischen dem Stauwehr und Krümmel. Während vom Hubschrauber aus das Wasser und das Ufer abgesucht wurden, kämpften sich an Land die Hundeführer und Fußgruppen der Feuerwehr durch den Bewuchs am Ufer. Von mehreren Booten aus suchten Einsatzkräfte und auch speziell trainierte Wasserortungshunde nach dem Vermissten. Die feinen Nasen können den Geruch eines Menschen im Wasser wittern. An einer Stelle im Wasser schlug der Hunde dann tatsächlich an. Daraufhin suchten Taucher und fanden den leblosen Körper.

"Der Vermisste wurde unweit der Einstiegsstelle entdeckt", sagte Geesthachts Kripochef Jürgen Alfke am Nachmittag. Vermutlich war der 29-Jährige erschöpft und entkräftet untergegangen, seinen Freunden fiel das aber nicht auf. Sie entdeckten später nur seine liegen gelassene Kleidung am Ufer, wunderten sich aber weiter nicht. Alfke: "Die haben sich zunächst wohl keine allzu großen Gedanken gemacht."