Klassentreffen: Abiturienten von 1964 kommen nach 50 Jahren wieder zusammen

Ein starker Jahrgang. "Das kann man laut sagen", schmunzelt Barbara van Daelen. Als Barbara Kraft besuchte sie die Städtische Oberschule, später einfach Gymnasium Geesthacht genannt. 1964 machte sie dort Abitur - am Neuen Krug 5, damals noch im alten Gebäude, das 1979 abgerissen und seit 1981 mit dem Neubau des heutigen Otto-Hahn-Gymnasiums ersetzt wurde. Am Wochenende kamen die damaligen Abiturienten beim Klassentreffen nach 50 Jahren zusammen.

Von den einst in zwei Klassen eingeteilten 35 Abgängern waren am Freitag im "Elbblick" 30 erschienen. Die längste Anfahrt hatte Bärbel Kohlhase, geborene Domke, aus Altdorf bei Nürnberg. "Bis auf einen aus Bonn und einen aus Bremen leben die meisten im Großraum Hamburg", sagt Detlef Kramer, der die Oberstufenklasse von Lehrer Hans Körner besuchte.

Zuletzt haben sich die Abiturienten von 1964 vor zehn Jahren in Geesthacht, damals im Ruderklub, getroffen. "Auch diesmal geht es mir so, dass ich einige Gesichter eine Weile anschauen musste, bis ich auf den Namen kam", berichtet Barbara van Daelen. Ute Pehmöller (geborene Burmester) aus Schnakenbek bestätigt: "So ist es. Sobald man auf den Namen gekommen ist, ist auch die Erkenntnis da, dass sich die meisten gar nicht so sehr verändert haben."

Zwanglos verlief das fröhliche Wiedersehen, in vielen Gruppen haben die "Abis von 1964" eifrig über Gott und die Welt geplaudert und natürlich über die Lehrer Helmut Sauerbaum und Hans Körner. Als bleibende Erinnerung wurde mehrfach die Klassenfahrt mit Lehrer Körner an die Nordsee bezeichnet. Natürlich haben die Abi-Jubilare auch über das wohl stärkste Erlebnis ihrer Schulzeit gesprochen: Ein Jahr vor ihrem Abitur, am 22. Januar 1963, gehörten auch sie zu den 250 Gymnasiasten, die zu Zeitzeugen eines der größten Skandale im Nachkriegsdeutschland wurden und den faschistoiden "Vortrag" über Gehorsam, Strategien und Kriegsführungstaktik des Hitler-Nachfolgers, NS-Kriegsmarine-Chefs Großadmiral Karl Dönitz, erlebten.

Am Sonnabend stand auf dem Klassentreffen-Programm die Besichtigung der Schule. Schulleiter Frank Schwerdtfeger führte durch das Otto-Hahn-Gymnasium. "Von der alten Penne natürlich keine Spur. Dennoch sehr interessant", befand Lutz Fehser und sprach allen aus der Seele.