Innovations-Zentrum: Firma Incoatec bezieht Neubau

Von der Grundlagenforschung im damaligen GKSS-Forschungszentrum hin zum weltweit tätigen Unternehmer einer Hightech-Firma - diesen Schritt haben Jörg Wiesmann und Carsten Michaelsen mit ihrem Unternehmen Incoatec hinter sich. Vorerst letzte Etappe dieser Entwicklung: Gestern weihten beide mit 200 Gästen einen 5,5 Millionen Euro teuren Neubau auf dem Gelände des Geesthachter Innovations- und Technologie-Zentrums (GITZ) ein. Es ist mittlerweile der vierte Bauabschnitt für das GITZ auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums Geesthacht an der Max-Planck-Straße.

Mit ihrer Forschung hatten sich Wiesmann und Michaelsen in Geesthacht selbstständig gemacht und gehörten 2002 zu den ersten Mietern im damals neu errichteten GITZ. In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen konsequent gewachsen. "Wir wachsen, weil unsere Produkte so gut sind", sagt Wiesmann überzeugt. Denn längst werden nicht nur spezielle Beschichtungen auf Röntgenspiegel aufgetragen, sondern auch die Bauteile komplett gefertigt. Mit Bruker AXS (ehemals Siemens) hat Incoatec einen großen Gesellschafter, der die Technologie aus Geesthacht dann weiterverarbeitet. Da ist eine weitere Expansion konsequent: Auf 4200 Quadratmetern im Neubau arbeiten aktuell 50 Mitarbeiter, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,5 Millionen Euro erwirtschafteten. Wiesmann: "Wir streben an, in den nächsten zwei bis drei Jahren 20 neue Mitarbeiter am Standort einzustellen."

In dem Neubau konnten die Betriebsteile von Incoatec erstmals an einem Standort unter einem Dach optimiert werden. Zeitweise war auch ein anderer Standort als am GITZ im Gespräch, doch die Nähe zum Helmholtz-Zentrum gab dann den Ausschlag, auf dem Campus neu zu bauen. Das GITZ baute - und Incoatec mietet die Produktionshallen, Lagerflächen und Büros.

"Dieses Projekt haben wir in kurzer Zeit auf die Beine gestellt, flexibel geplant, wie man es von uns kennt", sagt GITZ-Geschäftsführer Rainer Döhl-Oelze. Ein Konzept, von dem auch Werner Hesse, der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises (WFL) begeistert ist. "Das GITZ ist ein wichtiger Baustein für den Technologie-Transfer in der Region", sagt er. Denn das, was im Helmholtz-Zentrum erforscht wird, soll idealerweise zu konkreten Produkten führen. So, wie es Wiesmann und Michaelsen vorgemacht haben.

Bisher haben gut 30 Firmen die Unterstützung des GITZ bei einem Start in die Selbstständigkeit mit frischen Geschäftsideen genutzt. "Unsere Erfolgsquote liegt bei 90 Prozent", sagt Döhl-Oelze. Durch den Einzug von Incoatec in den Neubau gibt es jetzt im GITZ wieder freie Flächen.