Geesthacht (cbx). Mit Regenschirm, Gummistiefeln und dicker Jacke - Mehr als 80 Hobby-Ornithologen trotzten auf dem Menzer-Werft-Platz bei der 15. Nacht der Nachtigallen den unwirtlichen Bedingungen.

"Bei diesem Wetter hätten wir nicht mit so vielen Besuchern gerechnet", sagt Friedhelm Ringe vom Naturschutzbund (Nabu).

Die Elbhalbinsel bietet mit ihren Knicks und Gebüschen ideale Bedingungen für den kleinen Singvogel mit dem großen Gesangsrepertoire: "Man geht davon aus, dass eine Nachtigall etwa 80 Melodien beherrscht", so der Nabu-Vogelexperte.

Um den Ruf der Nachtigall besser hören zu können, wurden die Besucher in drei Gruppen aufgeteilt und entlang der Elbe geführt. Neu: Aufgrund der großen Nachfrage gab es dieses Jahr auch eine Führung für Kinder - geleitet von Yasmine Ringe, Heike Kramer, Annette Feindt und Christina Syring vom Naju, der Jugendgruppe des Nabu. Mit dabei: Leander (7) und seine Mutter Ilona Hall: "Ich habe eine Nachtigall gehört, aber keine gesehen", so der Siebenjährige.

Kein Wunder, denn Geesthacht ist ein beliebter Lebensraum für die Nachtsänger. Bis zu 60 Paare sollen hier leben. Um herauszufinden, wie viele es tatsächlich sind, ruft der Nabu alle Geestachter zur Mithilfe auf. Friedhelm Ringe: "Jeder Spaziergänger der eine Nachtigall sieht oder hört, wird gebeten, den Standort dem Nabu mitzuteilen."