Schillerplatz: Christina Minge (CDU) kritisiert Verzicht auf Verkehrsspiegel

Diese Ecke hat es in sich: Wer von der Fußgängerzone über den Zebrastreifen Richtung Buntenskamp gehen will, taucht unvermittelt hinter einer Hauswand am Straßenrand auf. Knapp 1,50 Meter trennen die Fassade der Parfümerie Wulkow und die Fahrbahn - Autofahrer sehen die Fußgänger im Zweifelsfall erst kurz vor knapp. Um Unfälle zu vermeiden, gab es bislang einen Verkehrsspiegel an der Querung - doch seit dem Umbau des Schillerplatzes ist dieser verschwunden. Für die CDU ein gefährliches Versäumnis: "Der Zebrastreifen ist in erster Linie ein Schulweg. Es kann doch nicht sein, dass aus ästhetischen Gründen hier auf den wichtigen Spiegel verzichtet wird", sagt Christina Minge aus der CDU-Fraktion. "Autofahrer, die aus Richtung ZOB kommen, können die Ecke nicht einsehen. Ich weiß selbst von Busfahrern, die den Spiegel vermissen, weil die Ecke jetzt sehr unübersichtlich ist."

Bei der Stadt sieht man die Situation dagegen gelassen. "Beim Umbau des Platzes hat es viele bauliche Veränderungen gegeben, dadurch ist der Spiegel überflüssig geworden", sagt Stadt-Sprecher Torben Heuer. "Von Seiten der Stadt gibt es nicht die Absicht, den Spiegel wieder aufzubauen." Stattdessen wurde beispielsweise ein Verkehrsschild direkt an die Hausecke platziert - Fußgänger würden demnach mit einem gewissen Abstand zur Hausecke auf die Straße zugehen und damit früher gesehen werden. "Außerdem gilt an einem Zebrastreifen ohnehin die Sorgfaltspflicht. Jeder, der hier die Straße überqueren will, muss stehen bleiben und sich davon überzeugen, dass die Autos auch wirklich anhalten", sagt Heuer.

Christina Minge will das nicht gelten lassen: "Ich kann die Argumente der Verwaltungen nicht nachvollziehen. Die Kinder bleiben an der Ecke doch nicht stehen, sondern rennen rüber. Das ist total gefährlich." Die CDU-Politikerin will jetzt einen Antrag in den Fachausschuss einbringen, damit der Schulweg an diesem neuralgischen Punkt gesichert wird - bevor hier etwas passiert.