Menzer-Werft-Platz: “Circus Belly“ holt Kinostars, Clowns und Tiere in die Manege

Donnernde Pferdehufe auf dem Menzer-Werft-Platz, Raubtiergeruch liegt in der Luft, der Wind trägt Sägespäne über den Roten Platz - Seit Montag ist "Der große Circus Belly" in der Stadt. Zwar steht das blau-weiße Zirkuszelt mit seinen 750 Sitzplätzen schon, aber noch gibt es für Direktor Klaus Köhler und seine 25 Mitarbeiter allerhand zu tun: Die Manege muss noch mit Sägmehl ausgelegt, das Verpflegungszelt vorbereitet werden. Außerdem wird der Toilettenwagen geputzt. Hinzu kommen die alltäglichen Arbeiten: Tiere füttern, Akrobatiknummern einstudieren und Licht- und Tontechnik abstimmen.

"Wir sind ein Zirkus der alten Schule", sagt Klaus Köhler stolz. Anders als zum Beispiel der Stunt-Zirkus "FlicFlac" oder die poetischen Nummern im Zirkus "Roncalli" bietet "Belly" das traditionelle Programm: Clowns, Akrobaten und Tiershows.

"Es gibt rund 300 bis 400 Zirkusse in Deutschland", sagt Helmut Grosscurth, Präsident der Gesellschaft der Circusfreunde. Wie viele es genau sind, ist nicht bekannt. Allerdings bestehen die meisten aus Kleinfamilien, die ums Überleben kämpfen.

Auch Klaus Köhler hat sich Gedanken über die Zukunft gemacht, schließlich soll die über 350 Jahre alte Familientradition des "Circus Belly" überleben. Einige der einstudierten Nummern erzählen bekannte Geschichten: Aron Köhler tanzt als "Captain Jack Aron Sparrow" aus dem Film "Fluch der Karibik" über das Hochseil, Sohn Rouven Köhler hypnotisiert als "Spartacus" die beiden Alligatoren, und Gordon Belly-Köhler lässt sich als "Spiderman" durch die Zirkuskuppel katapultieren. "Solange es Kinder gibt, haben wir noch eine Zukunft", scherzt Klaus Köhler, der bereits mit 16 Jahren nach dem frühen Tod seines Vaters die Leitung des "Belly" übernommen hat.

Doch zurzeit plagen den 65-jährigen Tierdompteur andere Sorgen: "Wir wurden darüber informiert, dass einige Tage vor unserer Auskunft in Geesthacht in unserem Namen um Futterspenden gebettelt wurde", so der Zirkusdirektor. Dies habe nicht mit seinem Zirkus zu tun.

Wer sich die Show in der Manege anschauen möchte: Am Donnerstag findet um 17 Uhr die Premierenvorstellung statt. Weitere Termine: Freitag (17 Uhr), Sonnabend (15 und 19 Uhr) sowie Sonntag um 14 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro (Loge 15 Euro).