Bußgelder: Politessen bringen 111 400 Euro in Stadtkasse

Seit einem Jahr müssen Parksünder deutlich tiefer in die Tasche greifen - aber das schreckt offensichtlich niemanden ab. Im Jahr 2012 verteilten die Politessen 8799 Knöllchen im Stadtgebiet, in 2013 waren es trotz einer drastischen Bußgelderhöhung 8491 - allerdings war eine Mitarbeiterin im vergangenen Jahr auch längere Zeit erkrankt. Das wertet Stadtsprecher Torben Heuer als Ursache für den leichten Rückgang der Fallzahlen.

Wie berichtet, gelten seit dem 1. April 2013 bundesweit neue Sätze für Parksünder. So werden beispielsweise 10 statt 5 Euro fällig, wenn ein Autofahrer die Parkscheibe vergisst. Gerade in Geesthacht ist dies das Hauptproblem, da praktisch im gesamten Innenstadtbereich Parkscheibenpflicht besteht. Viele Pendler, die in der Geesthachter City arbeiten, überziehen aber auch die auf zwei Stunden befristete Parkzeit. Dafür werden bei maximal 30 Minuten Überziehung 15 Euro fällig (bis 1. April 2013 waren es 10 Euro). Wer zwei Stunden länger parkt als erlaubt, zahlt 20 Euro (vorher 15 Euro).

"Wir haben die Parkzeit im Zentrum begrenzt, damit Kunden unserer Geschäfte immer einen Parkplatz finden können", so Heuer. Allerdings gibt es nach wie vor viele Dauerparker. Ein deutliches Einnahme-Plus brachte die Bußgelderhöhung trotzdem nicht. 2011 kamen etwa 110 000 Euro durch Parksünder für die Stadtkasse zusammen, 2012 waren des 100 900 Euro, in 2013 nach der Erhöhung (es war die erste seit 1990) kamen 111 400 Euro zusammen. In diesem Jahr verteilten die Politessen bislang 2785 Knöllchen mit einem Bußgeldvolumen von 37 300 Euro. "Wenn man das hochrechnet, kommt man auf das Vorjahresergebnis", sagt Heuer.

Parkgebühren werden bislang in Geesthacht nicht erhoben, weil sich der Aufwand gemessen an den Einnahmen nicht lohnt. Allerdings hat die Kommunalaufsicht des Landes die Stadt angesichts der angespannten Haushaltslage aufgefordert, alle Einnahmemöglichkeiten auszuschöpfen. Somit könnte es zumindest wieder eine politische Diskussion über mögliche Parkgebühren geben.