Einmachgläser sind wieder gefragt - Geesthachter Firma beliefert Hausfrauen und Unternehmen

Erdbeere, Kirsche oder Brombeere - Omas selbst eingekochten Marmeladen waren immer die Besten. Luftdicht verschlossen in Einmachgläsern standen die Leckereien im Keller auf Holzregalen. Doch leider ging die Tradition in den 1980er- und 90er-Jahren stark zurück. Aber in der Zwischenzeit erlebt das Einmachglas dank zahlreicher Kochshows eine Renaissance, sagt zumindest Olaf Steenbuck (54). Der Eigentümer der Geesthachter Firma "Cap + Cro" vertreibt europaweit die unterschiedlichsten Gläser - vom Drahtbügel-, über Sturz- bis hin zu Bonbongläsern. "Innerhalb Deutschland und den angrenzenden Nachbarländer verkaufen wir im Jahr an die 50 000 Einheiten", sagt Olaf Steenbuck. Zu einer Einheit gehört neben dem gewünschten Glas auch der passende Deckel - über 130 verschiedene Modelle, unterschiedlich bedruckt in den jeweiligen Größen, lagern in der 1000 Quadratmeter großen betriebseigenen Lagerhalle an der Weddinger Straße. "Es könnten gerne noch mehr sein", so Victoria Steenbuck (40), die zusammen mit ihrem Mann die Firma leitet.

Dabei haben die beiden ganz klein angefangen: Vor acht Jahren entdeckte Olaf Steenbuck in einer Internetverkaufsbörse, dass selbst für gebrauchte Einmachgläser Spitzenpreise bezahlt wurden. Durch seinen damaligen Beruf bei einer Firma, die sich auf die Herstellung von Maschinen für die Lebensmittelproduktion spezialisiert hatte, waren Kontakte zu Glashütten vorhanden. "Also habe ich erst einmal drei Paletten bestellt", so der Glashändler. Da die ihm förmlich aus der Hand gerissen wurden, folgten weitere Bestellungen. Die Firma wuchs, zunächst erfolgte der Betrieb aus der privaten Garage im Hinterhof am Worther Weg, später kam ein externes Lager in Lanken dazu. "Das war eine ganz schöne Fahrerei", erinnert sich Victoria Steenbuck. Im Sommer vergangenen Jahres folgte dann der Umzug ins Düneberger Industriegebiet.

"Wir hatten damals ja noch keine Ahnung", so Olaf Steenbuck. Mit eines der größten Probleme: Die Ware bruchsicher verpackt zu bekommen. "Bei unserem Paketlieferservice müssen die Kartons eine Fallhöhe von 1,40 Meter überstehen." Styropor, Papierschnipsel und speziell gefaltete Kartonagen sorgen dafür, dass der Glasbruch sich heute im Promille-Bereich bewegt. Schließlich sollen den Kunden - Hausfrauen, aber auch Unternehmen wie Biobauernhöfe, Metzgereien und Hotels - keine Scherben zugeschickt werden.

Aber in den Geschäftsbüchern stehen auch ein paar exotische Kunden: Zum Beispiel beliefert das Geesthachter Unternehmen das Zoologische Museum in Hamburg. Zahleiche Tiere und Teilpräparate schwimmen in Gläsern, die "Cap + Cro" geliefert hat. "Wir haben aber auch einen Künstler, der kauft Farben in großen Mengen, füllt diese dann in Einmachgläser um und verkauft sie an seine Kunstschüler weiter", so Victoria Steenbuck, die schon weiter für die Zukunft plant: Vor drei Wochen wurde ein neuer Lastwagen für den Eigenvertrieb in der näheren Umgebung angeschafft. Und: Die Steenbucks haben einen neuen Deckelhersteller gefunden. "Normale Schraubdeckel haben eine PVC-Dichtung, wenn man ölhaltige Speisen wie Pesto oder Senf länger lagert, dann gehen Stoffe in die Lebensmittel über", so Steenbuck. "Wir haben jetzt Deckel mit Dichtungen ohne PVC."

Wer auf der Suche nach Einmachgläsern, Kuchen im Glas oder exklusiven Flaschen ist: Bestellungen sind unter www.capcro-glasshop.de möglich.