Wirtschaftliche Vereinigung: Neuer Vorsitzender will die Reihen schließen und wachsen

Die Wirtschaftliche Vereinigung Geesthacht hat eine neue Spitze: Unternehmensberater Jürgen Wirobski wurde am Donnerstagabend im Krümmler Hof auf den Chefsessel des Wirtschaftsverbands gewählt - und will neue Akzente setzen: "Im Zeitalter des Internets ist es absolut wichtig, dass der Mittelstand und die Einzelhändler einer Region zusammenstehen und sich entsprechend vernetzen, um mit einer Stimme zu sprechen. Dafür kann die Wirtschaftliche Vereinigung die entsprechende Plattform bieten", betonte Wirobski. 21 der anwesenden 28 Mitglieder entschieden sich für den 63-Jährigen.

Er tritt damit - zunächst für zwei Jahre - die Nachfolge von Torsten Wilms an, der nach zwölf Jahren an der Spitze des Vereins im Dezember überraschend den Vorsitz niederlegte. Die Jahreshauptversammlung nutzte der Versicherungsfachwirt, um zum einen seinen Mitstreitern zu danken, zum anderen aber auch, mit ihnen abzurechnen. Da war von fehlender Loyalität, Querelen innerhalb des Vorstands und mangelnder Zusammenarbeit mit der Stadt die Rede.

Den neuen Vorsitzenden Wirobski ficht das alles nicht an: "Wir wollen jetzt die Kräfte bündeln und wieder einen. Wir schauen nach vorn und wollen zeigen, was Geesthacht wirklich leisten kann." Der Escheburger, der auch Existenzgründern beratend zur Seite steht, hat sich zum Ziel gesetzt, zum Ende seiner Amtszeit auf mindestens 200 Mitglieder der WVG verweisen zu können. "Es gibt rund 1400 Unternehmen und Geschäfte in der Region. Von denen müssen wir mehr für unsere gemeinsame Sache ins Boot holen. Denn nur gemeinsam sind wir stark - nicht nur als Verein, sondern auch für die Kunden und die Arbeitsplätze in Geesthacht", sagt Wirobski.

Als erstes dickes Brett, das es zu bohren gilt, nennt der neue Erste Vorsitzende die geplante Sanierung der Bergedorfer Straße, die im Spätsommer beginnen soll. Die Kosten werden auf mehr als vier Millionen Euro geschätzt - und die Anlieger mit zum Teil bis zu 70 Prozent beteiligt werden. "Natürlich ist es wichtig, die Fußgängerzone attraktiver zu gestalten. Das sollte im Interesse aller sein. Nur über den Kostenanteil der Anlieger müssen wir uns unterhalten. Schließlich darf die Vielfalt des Angebots nicht gefährdet, sondern muss eher noch gefördert werden", sagt Wirobski, der seit acht Jahren zur WVG gehört.

In ihren Ämtern bestätigt wurden die Dritte Vorsitzende Christina Bischof-Deichnik (26 Ja-Stimmen) und Detlef Kruse als Schriftführer (24 Ja-Stimmen). Aktuell zählt der Verein 145 Mitglieder, allein neun davon kamen im Jahr 2013 hinzu, auch durch die Aktivitäten im Rahmen der Messe Geesthacht. Diese soll nach der erfolgreichen Premiere 2015 eine Neuauflage erleben - dann erneut im August, weil man auf mehr Gäste als im Mai setzt.