Neue Fußgängerzone: Grundstückseigentümer werden an den Kosten für die Sanierung beteiligt

Vor acht Jahren startete das Projekt "Sanierung der Geesthachter Fußgängerzone" - acht Jahre voller Diskussionen über Pflastersteine, zu fällende Bäume und steigende Baukosten. Selbst im Innenministerium stand der Umbau der Bergedorfer Straße schon auf der Agenda, der rund drei Millionen teure Ausbau drohte zu kippen. Doch der Nachtragshaushalt wurde abgesegnet, im Spätsommer dieses Jahres sollen nun die Bagger loslegen.

In den kommenden zwei Jahren wird dann die gesamte Fußgängerzone saniert. Und zwar von Grund auf: Sowohl die marode Kanalisation als auch der Straßenuntergrund werden erneuert. Die Oberfläche wird mit den gleichen Decksteinen hergestellt, die auch am Schillerplatz verwendet wurden. Neue Bänke und Fahrradständer runden das Gesamtbild ab.

Bisher wurden die Baukosten mit rund 3,6 Millionen Euro beziffert. Doch die Gesamtsumme für alle Arbeiten liegt deutlich höher: "Die Kosten für die Erneuerung der Fußgängerzone werden nach heutigem Planungsstand 3,6 Millionen Euro, für die Bohnenstraße und die Nelkenstraße etwa 540 000 Euro betragen", sagt Stadtsprecher Torben Heuer. Ein Betrag, den die Stadt nicht alleine stemmt: Laut Straßenbaubeitragssatzung kann ein Teil der Kosten auf die Anlieger umgelegt werden - Grundstücksbesitzer in der Fußgängerzone müssen für 50 Prozent dieser Kosten aufkommen, in der Bohnen- und Nelkenstraße, die vor allem dem Anliegerverkehr dienen, werden sogar bis zu 70 Prozent fällig.

"Für mich sieht das Ganze nach einem Versuch aus, die Sanierungskosten auf die Anlieger abzuwälzen", sagt Ralph Seidl. Für reine Kanalarbeiten müsste eigentlich die Stadt aufkommen, nur bei einer Sanierung könnten die Kosten umgelegt werden. Auf den Besitzer des Grundstücks Bergedorfer Straße 52-54 kommen laut Stadt Kosten von 30 000 Euro zu. Sein Bruder, der Heilpraktiker Torsten Seidl, muss im schlimmsten Fall 57 000 Euro für sein knapp 2000 Quadratmeter großes Grundstück an der Bohnenstraße zahlen. "Da müsste ich schon schauen, wie ich diese Summe gestemmt bekomme", sagt Torsten Seidl. Eins steht zumindest fest: Der Betrag darf nicht auf die Mieter umgelegt werden - was die Grundeigentümer natürlich nicht daran hindert, im Rahmen allgemeiner Erhöhungen sich einen Teil der Kosten wiederzuholen.

Die beiden Brüder haben sich bereits bei der Stadt über die anstehende Kostenumlage informiert. Betroffenen Grundstückseigentümern steht Marion Schumacher, Telefon (0 41 52) 1 32 62, für Auskünfte zur Verfügung.

Außerdem organisiert die Verwaltung einen Informationsabend für alle Anlieger: Am Montag, 12. Mai, wird das Bauprojekt im Ratssaal im Rathaus (Markt 15) vorgestellt. Veranstaltungsbeginn ist um 18 Uhr.