Elektro-Mobilität: CDU fordert flächendeckendes Ladenetzwerk für Geesthacht

Noch sind bundesweit nur 12 156 Elektro-Autos zugelassen, im Kreis Herzogtum sind es 34 Pkw mit einem elektrischen Antrieb und gerade einmal drei Geesthachter besitzen ein solches E-Auto. Trotz dieser Zahlen lässt die CDU-Fraktion momentan bei der Stadtverwaltung prüfen, ob ein flächendeckendes Ladenetzwerk für alle E-Fahrzeuge möglich ist.

"Natürlich steckt die Elektro-Mobilität noch in den Kinderschuhen", sagt der Energieausschussvorsitzende Sven Minge (CDU). Doch es gibt Entwicklungspotenzial: Gerade hat der Technologiekonzern Siemens seinen Einstieg in die Produktion von Elektromotoren verkündet. Zusammen mit dem chinesischen Autohersteller Beijing Automotive Group (BAIC) will der deutsche Konzern zukünftig Öko-Motoren bauen - und die Stückzahlen sind groß: Mehr als 100 000 Antriebssysteme pro Jahr sind geplant.

Eine Menge E-Autos, deren Akkus geladen werden müssen. In Geesthacht soll das zukünftig an vielen Straßenlaternen möglich sein. "Während der IT-Messe CeBit hat die Firma Ubitricity ihr Konzept vorgestellt", so Minge. Die Idee dabei ist relativ simpel: Straßelaternen werden mit einer leicht identifizierbaren Steckdose ausgerüstet, jedes Elektroauto verfügt über ein Ladekabel mit integriertem Stromzähler. "Sie schließen einfach einen Mobilstromvertrag mit ihrem Energieversorger ab und bekommen am Ende des Monats eine Rechnung", sagt Nina Keim, Sprecherin von Ubitricity. Noch befindet sich das Konzept des Berliner Unternehmens - das erst 2015 auf den Markt kommen soll - noch in der Testphase. Denn: "Nicht jeder Lichtmast ist geeignet", so Nina Keim. Zum einen muss die Standortfrage geklärt werden, aber auch, ob die Laternen zentral gesteuert werden. "Wenn Lampen tagsüber aus sind, kann auch nicht geladen werden", bestätigt die Unternehmenssprecherin. Bundesweit gebe es zehn Millionen Straßenlaternen, mindestens zehn Prozent seien geeignet.

Aber auch Parkhäuser und Arbeitgeber könnten relativ einfach eine normale 230-Volt-Steckdose zu einer Ladestation umrüsten: "Ziel ist es, überall, wo geparkt wird, auch sein E-Auto laden zu können", sagt Keim. Kostenpunkt: Die Aufrüstung einer Straßenlaterne würde ungefähr 400 Euro pro Lichtmast kosten, für eine Wandsteckdose würden nur 100 Euro fällig.