LTE-Mobilfunk wird ausgebaut - Montage in 30 Meter Höhe

"So eine gibt's kein zweites Mal", schwärmt Sven von seiner Melanie - nicht ganz ohne Stolz: "Sie ist die einzige weibliche Antennenbauerin in der Republik." Seit es vor Jahren zwischen der heute 38-Jährigen und dem zwei Jahre jüngeren selbstständigen Antennentechniker "gefunkt" hat, sind sie gemeinsam unterwegs - privat, wie beruflich. Im Auftrag des Branchenriesen GA-Netztechnik bauen und warten die selbstständigen Monteure Antennen für Handynetze.

Dabei kommen die beiden nicht nur weit herum - von Flensburg bis Kassel - sondern auch hoch hinaus. In der vergangenen Woche haben sie eine neue Antenne für besonders schnelles mobiles Internet (LTE) im Netz der Telekom montiert - in knapp 30 Metern Höhe auf dem nordwestlichen Gebäude der Geesthachter Schleuse.

"Die Aussicht von hier oben ist schon toll, wenn die Schiffe - klein wie Spielzeug - in die Schleusenkammer fahren", findet Melanie Benecke: "Aber man hat ja kaum Zeit, das wirklich zu genießen." Dreieinhalb Tage waren für die Montage der Antenne und deren Verkabelung angesetzt. Nach drei Tagen war das Team fertig. "Obwohl wir Montag wegen des heftigen Sturms pausieren mussten", sagt Sven Benecke.

Geesthacht ist seit Ende letzten Jahres mit dem LTE-Netz der Telekom verbunden. Bislang senden zwei Stationen in der Oberstadt im derzeit schnellsten Mobilfunkstandard. Doch gerade das Geesthachter Zentrum ist noch unterversorgt. Das soll sich mit der dritten Station ändern, sie soll Netz-Lücken in Düneberg und rund um die Fußgängerzone schließen. Allerdings werden auch künftig nicht alle Stadtteile erschlossen: "Wir müssen natürlich auf wirtschaftliche Gesichtspunkte achten. Eine Vollabdeckung in Geesthacht mit LTE wird es nicht geben", sagt Telekom-Sprecherin Stefanie Halle.

Ganz vorsichtig zirkelt Steigerfahrer Norbert Lilge die Arbeitsplattform am Teleskoparm um den Antennenmast. "Wir dürfen das Dach nicht berühren", erklärt Melanie, lehnt sich weit über das Geländer, um mit einem großen Schraubenschlüssel Stecker zu befestigen. Die Monteure sind mit einem Gurtgeschirr gesichert. "Der Job ist gefährlich, die Höhe darf nie zur Routine werden." Wie zum Beweis greift Melanie vor dem Abstieg zum Handy: "Ein Erinnerungsfoto muss sein - Elbe im Sonnenuntergang."