Famila: Nach dem Brand läuft die Stromversorgung im Gewerbegebiet wieder - Trafo-Station nicht zu retten

Das hätte auch anders ausgehen können: Mehrere von einem plötzlichen Stromausfall am Sonnabend betroffene Großbetriebe (wir berichteten) sind glimpflich davon gekommen. Das wurde gestern bekannt, nachdem alle Anlagen wieder liefen. "Wir hatten ganz viel Glück", sagt Harald Laube, der Leiter des "Famila"-Marktes. In der Trafostation auf dem Hof des Geschäfts an der Spandauer Straße hatte es einen technischen Defekt gegeben, der am Hauptschalter der 400-Volt-Versorgung des Einkaufszentrums einen Brand ausgelöst hatte. "Famila" war deshalb acht Stunden lang vom Netz, benachbarte Betriebe mussten eine Stunde ohne Energie auskommen.

Von dem Stromausfall betroffen war auch der Medizinprodukte-Lieferant "Intermed". "Unsere Notstromanlage hat das aufgefangen. Aber unser Onlineshop war vorübergehend nicht erreichbar", sagt Intermed-Mitarbeiter Björn Martens. Und: "Wir hatten Glück, dass das Problem am Wochenende auftrat. In der Woche hätte uns das mehr getroffen."

Die Stadtwerke als örtlicher Energieversorger bekamen die Situation mit dem eigenen Notdienst schnell in den Griff. Die Stromversorgung erfolgt jetzt über eine andere Trasse, wird über eine andere Station sichergestellt. "Die Überprüfung hat ergeben, dass wir eine neue Station benötigen, weil die beschädigte Anlage sich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr reparieren lässt", sagte gestern Stadtwerke-Geschäftsführer Markus Prang.

Die von dem Ausfall betroffene Station besteht aus zwei Transformatoren. Einer gehört den Stadtwerken, der andere "Famila", so Prang. "Die Erfahrung zeigt, dass es für unseren eigenen Betrieb und dessen Zuverlässigkeit immer besser ist, wenn wir getrennt von den Kundenanlagen sind. Deshalb wollen wir da künftig zwei Stationen betreiben."

Bei "Famila" ging es am Sonnabend nach dem Stromausfall noch bis tief in die Nacht rund. "Wir hatten jede Menge zu organisieren. Über Beziehungen sind wir sogar an einen Tiefbauunternehmer gekommen, der unseren Notstromdiesel auf dem Hof mit Diesel versorgt hätte", so Laube. Die Schleswig-Holstein Netz AG (ehemals Schleswag), die den Trafo im Auftrag des Unternehmens betreut, hatte ein 500-kVA-Aggregat auf einem Anhänger aus Ahrensburg nach Geesthacht geschafft. Gerade noch rechtzeitig, um ein Antauen der Tiefkühlware bei Famila zu verhindern. "Über das Aggregat konnten wir unseren enormen Strombedarf decken", berichtete Laube.

Die Server für die elektronische Datenverarbeitung benachbarter Firmen fuhren Samstag geordnet herunter. Am Montag starteten sie wieder - weitgehend problemlos.