Hochzeitswald: Große Pflanzaktion der Paare - aber es wird eng im Gehölz

Als sich Sina und Eike Brügmann am 10. August 2013 ihr Jawort gaben, bekamen sie von den Brauteltern einen Baum für den Hochzeitswald am Dösselbuschberg geschenkt. Am Sonnabend war es dann so weit: Das Ehepaar pflanzte ihn im Beisein zahlreicher Gäste - zusammen mit 20 weiteren Bäumen. "Es ist ein tolles Zeichen, der Baum soll wachsen wie unsere Liebe", sagte Sina Brügmann.

Christina und Pascal Fengler pflanzten mit ihren Söhnen Tom und Fabian ebenfalls einen Baum. "Wofür genau, können wir gar nicht mehr sagen. Die Hochzeit und die Geburten der Jungs wären alles gute Gründe, einen Baum zu pflanzen. Jetzt bündeln wir das und pflanzen einen Baum für die ganze Familie", sagte Pascal Fengler. Schon längst ist es nicht mehr so, dass im Hochzeitswald nur für Hochzeiten Bäume gepflanzt werden. Vielmehr ist es ein Wald für die Bürger der Stadt, die sich hier verewigen möchten.

So wie Monika und Manfred Skott aus dem Finkenweg. "Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass, wenn in unserer Straße ein Baum gepflanzt werden müsste, wir das machen. Dann würden wir auch die Patenschaft übernehmen, also uns um den Baum kümmern", sagte Monika Skott. Eine Idee, mit der sie bei Gerhard Boll (Grüne), dem Vorsitzenden des Umweltausschusses, offene Türen einrennt. "Bäume sind für uns Menschen etwas ganz Besonderes. Da gibt es ein großes Engagement, das wir mehr nutzen sollten", sagte Boll. Umso mehr, weil der Hochzeitswald nur noch Platz für drei so gut besuchte Pflanztermine wie diesen bietet.

"Wir werden im Fachausschuss demnächst zwei neue Standorte präsentieren, die wir uns für die Zukunft vorstellen könnten", sagte Ulrike Stüber vom Umweltamt. Einmal hinter der Berufsschule, einmal am Sommerpostweg. "Der Hochzeitswald ist schon eine schöne Tradition geworden", sagte ihr Kollege Franko Stein, der den kleinen Wald betreut. Neben Eichen und Buchen wurden diesmal auch sieben Vogelkirschen gepflanzt. "Es ist der einzige der zur Auswahl stehenden Baumarten, der blüht", begründete Martina Andersson die Entscheidung für die Vogelkirsche, die sie zusammen mit ihrem Mann Kay anlässlich der Geburt von Tochter Melina Maxine vor zwei Jahren pflanzte.

Bisher wurden am Dösselbuschberg 220 Bäume von Bürgern gepflanzt. Das nächste Mal wieder im April 2015.