Geesthacht (ger). 47 Bewerbungen gingen im Rathaus ein - fünf Bewerber präsentierten sich am Montag der Gesellschafterversammlung als aussichtsreiche Kandidaten für den Posten als neuer Geschäftsführer im Kleinen Theater Schillerstraße.

Gegen 20 Uhr hatte das Gremium nach ausführlichen Gesprächen einen Favoriten gefunden. "Da die letzten Abstimmungen noch laufen, ist es aber noch zu früh, einen Namen zu nennen", bat Stadtsprecher Torben Heuer um ein paar Tage Geduld. Läuft alles nach Plan, soll der Nachfolger von Ulrich Jacobi bereits zum 1. Mai die Geschäfte der Bühne übernehmen.

Frei von Altlasten wird der neue Theaterchef aber nicht starten können: Der Ärger um den jahrelang scheinselbstständig beschäftigten Foyer-Leiter Thorsten Kremer wird sich noch viele Monate hinziehen. So ging vergangene Woche im KTS ein Schreiben der AOK Niedersachsen ein. Die Krankenkasse informierte die streitenden Parteien, dass ein Widerspruch des KTS gegen einen Bescheid, der Ende vergangenen Jahres die Sozialversicherungspflicht Kremers für vier Jahre nachträglich feststellte, zurückgewiesen wurde. Demnach muss das KTS Beiträge von rund 50 000 Euro an die Sozialkassen nachzahlen - oder vor Gericht ziehen. Diesen Weg will das KTS nun nach einem Beschluss der Gesellschafterversammlung gehen: "Wir werden Klage hinsichtlich der Ablehnung des Widerspruches einreichen", sagte Torben Heuer gestern. Da das Sozialgericht derzeit eine Fülle von Fällen zu bearbeiten hat, könnte es bis zur Prozesseröffnung durchaus zwei Jahre dauern. Sowohl Thorsten Kremer als auch Ulrich Jacobi müssten bei dem Prozess als Zeugen aussagen.