Fußgängerzone: Erste Bäume gestutzt - Politik nicht informiert

Eigentlich wollte sich die Politik zunächst ein Bild vor Ort von den geplanten Baumschnittmaßnahmen in der Fußgängerzone der Bergedorfer Straße machen. Doch bereits gestern sind vollendete Tatsachen geschaffen worden. Mitarbeiter der Firma "BaumRinge" haben damit begonnen, die Bäume so zu stutzen, dass die Rettungswege für die Feuerwehrfahrzeuge wieder passen.

Allein die bloße Prüfung der Situation hatte im März für einen heftigen Aufschrei der Grünen gesorgt. Denn ein Ortstermin mit Vertretern der Feuerwehr, von Ordnungs- und Umweltamt sowie der Bauaufsicht hatte ergeben, dass ein Baum gefällt und 17 weitere deutlich beschnitten werden müssen, damit die Feuerwehr mit der Drehleiter die Fenster an den Gebäuden im Notfall erreichen könnte.

Im Ausschuss für Planung und Umwelt äußerten die Grünen daraufhin Kritik. Ein Kahlschlag durch die Hintertür wurde befürchtet, denn um die Bäume in der Straße hatte es im Zuge deren Umgestaltung heftige Auseinandersetzungen gegeben. Eigentlich wollte der Fachausschuss sich die nötigen Schnittmaßnahmen noch einmal selbst ansehen und von der Feuerwehr einen Anforderungskatalog für die Beurteilung von Rettungswegen bekommen. Doch bevor der Ausschuss gestern Abend erneut tagte, kreischten tagsüber bereits die Motorsägen - unter durchaus positivem Zuspruch der Passanten.

"Durch das Schneiden von Bäumen ist in Geesthacht schon viel kaputt gegangen", sagte Gerhard Boll von den Grünen, als er gestern durch unsere Zeitung von der Aktion hörte. Er setzt darauf, dass die Experten von "BaumRinge" mit Bedacht vorgehen. Boll: "Wenn die Äste, die entfernt werden, nicht zu dick sind, dann können sie noch gut verwachsen."

"Wir sind mit einer Hubbühne im Einsatz, die, ähnlich wie die Drehleiter, einen Weg durch den Baum benötigt, also können wir gut abschätzen, was im Sinne der nötigen Rettungswege für die Feuerwehr gestutzt werden muss", erklärt Jan Ringe von "BaumRinge".