Kneipe: Grüne fordern Verkauf statt Abriss - Abstimmung in der Ratsversammlung

Die marode Hafenschänke wird in Kürze vernagelt. Gut gesichert fristet das marode Gebäude am Hafenrand dann dem Abriss im kommenden Jahr entgegen. Das Ende der Traditions-Kneipe gilt nach einem Beschluss des Finanzausschusses am Montag als beschlossene Sache (wir berichteten). Doch die Geesthachter Grünen sehen weiter Diskussionsbedarf - und wollen in der Ratsversammlung am 9. Mai erneut darüber abstimmen lassen, ob die Hafenschänke verkauft statt abgerissen wird. "Die ganze Diskussion war ein totales Chaos. Die Abstimmung im Finanzausschuss war äußert knapp und auch innerhalb der Fraktionen herrschte alles andere als Einigkeit. Ich gehe deshalb davon aus, dass es in der Ratsversammlung ein anderes Meinungsbild gibt", sagt der Grünen-Fraktionschef Ali Demirhan.

Nach seiner Ansicht geht es um mehr: Denn für die Grünen steht nach dem Abriss-Beschluss nicht weniger als die Glaubwürdigkeit der Stadt Geesthacht auf dem Spiel. "Es war eigentlich einhellige Meinung, dass hier Gastronomie erhalten bleiben soll, jetzt plötzlich diese Kehrtwende. Wo bleibt da die Verlässlichkeit für Investoren?", fragt Demirhan. "Man könnte das Gefühl bekommen, dass Geesthacht kein verlässlicher Partner ist."

Eine renovierte Hafenschänke sieht Demirhan zudem als gutes Entree für die geplante Hafencity. "Damit könnten wir Investoren locken, nicht mit einer vernagelten Hafenschänke. Ich finde, es ist eine Schande, wie wir mit unseren alten Gebäuden umgehen", so der Grünen-Chef. Er hofft auf eine weitere Kehrtwende - und will für die Ratsversammlung erneut den Verkauf an einen der Investoren beantragen. "Die Konzepte sind gut, die meisten Interessenten sind in Geesthacht bekannt. Wir können nur profitieren", so Demirhan.