Escheburg (cbx). Holger Kohrs geht am Wochenende immer mit Hündin Cassey spazieren, meist nimmt der 54-Jährige dabei den betonierten Weg Osterfelde in Richtung Bistal. Auch vergangenen Sonntag.

"Plötzlich rauschte und pfiff es, dann war ein kurzes, klatschendes Geräusch zu hören und anschließend kullerte etwa einen halben Meter vor mir ein Golfball in den Graben", sagt Holger Kohrs. Beinahe wäre der Escheburger von dem Ball getroffen worden.

Der Feldweg durchschneidet die Anlage des Golfclubs Escheburg - auf der einen Seite der Golfplatz, auf der anderen Seite der Übungsbereich für den Abschlag weiter Bälle. Neudeutsch: Driving Range. Lediglich ein schmaler Knick trennt Anlage und Fußweg.

"Uns ist die Situation bekannt", sagt Helmuth Knoth, stellvertretender Vorsitzender des Escheburger Golfclubs. Allerdings würde ein so weiter Abschlag nur selten vorkommen. "Die Driving Range ist immerhin 220 Meter lang", so der Golfer. Trotzdem dürfe so etwas nicht passieren.

Für Holger Kohrs sind die fliegenden Golfbälle nichts Neues: "Jedes Jahr im Frühling zischen hier einige über die Straße." Als Beweis zeigt er auf einen der weißen Bälle, der im Gebüsch auf der anderen Wegseite liegt.

Helmuth Knoth verweist auf die bereits durchgeführten Sicherheitsmaßnahmen: Warnschilder wurden aufgestellt, die Mitglieder und Golflehrer auf das Problem aufmerksam gemacht. "Wir hatten auch einmal eine mündliche Anfrage bei der Gemeinde, ein Netz zu spannen", so der Club-Vize. Das sei abgelehnt worden. "Davon ist mir nichts bekannt", sagt Bürgermeister Rainer Bork. Er will die Sachlage überprüfen, das Gefahrenpotential ermitteln und sich dann weiter darum kümmern.