Vattenfall fordert Befreiung von Netzentgelt

3,8 Millionen Kubikmeter Stauraum und eine Gesamtleistung von 120 Megawatt - das 1958 in Betrieb genommene Geesthachter Pumpspeicherwerk ist einmalig im Norden. Doch nun droht dem Energiespeicher möglicherweise das Aus. "Wir haben uns im Zuge der Diskussion um die Erhöhung des Wasserpfennigs über die Zukunft des Pumpspeichers informiert", sagt Olaf Schulze, Wirtschafts- und Energiepolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Zusammen mit anderen Mitgliedern des Arbeitskreises Umwelt, Energie und ländliche Räume hat sich der Politiker vor Ort ein Bild der Lage gemacht.

"Die Erhöhung des Wasserentnahmeentgelts ist nicht das Problem", sagt Vattenfall-Sprecher Stefan Kleimeier. Der Energiekonzern hat ein ganz anderes Problem: Pumpspeicherwerke würden im Energiewirtschaftsgesetz immer noch wie Stromabnehmer behandelt, entsprechend müssten sie auch die Netzentgelte zahlen. "Wir brauchen eine Befreiung von den Netzentgelten", so Kleimeier.

Sollte es dazu nicht kommen, dann sieht der Vattenfall-Sprecher aufgrund des niedrigen Strompreises die Wirtschaftlichkeit der Pumpspeicherwerke gefährdet - und zwar deutschlandweit. Wäre davon auch das Geesthachter Werk betroffen? Kleimeier ausweichend: "Die Befreiung spielt eine wichtige Rolle bei der Zukunft dieses Pumpspeicherwerks." Zurzeit arbeiten zwölf Personen dort. Das Werk wird allerdings mit momentan 6000 Betriebsstunden nicht voll ausgelastet.

"Pumpspeicherwerke dienen der Netzstabilität", so Olaf Schulze. Nach Meinung des SPD-Politikers sollten die Speicherbecken erhalten bleiben.