Barrierearm Gesellschaft investiert 820 000 Euro - Seniorenbeirat: Schritt in richtige Richtung

Der demografische Wandel macht sich auch in Geesthacht bemerkbar. Mehr als 9000 Einwohner sind älter als 60 Jahre. Bezahlbarer, seniorengerechter Wohnraum ist seit Jahren Mangelware. Nachdem die Wohnraumentwicklungsgesellschaft Geesthacht (WoGee) im Stadtteil Düneberg barrierefrei bauen möchte (wir berichteten), zieht auch die Deutsche Annington nach. Rund 820 000 Euro will die Immobiliengesellschaft in diesem Jahr investieren.

"2014 sollen insgesamt 100 Wohnungen aus unserem Bestand in Düneberg, der Oberstadt und im Zentrum umgebaut werden", sagt Annington-Sprecher Philipp Schmitz-Waters. Zurzeit gehören der Immobiliengruppe über 2000 Wohnungen in Geesthacht.

"Wir haben uns bewusst für einen barrierearmen Umbau entschieden, denn nur so bleibt der Wohnraum im sozialen Umfeld realisierbar", so Philipp Schmitz-Waters. Ein vollständiger barrierefreier Wohnungs- und Gebäudeumbau sei nicht nur kostspielig, sondern auch nicht immer erforderlich. Die geplanten Umbaumaßnahmen würden sich am KfW-Programm 159 "Altersgerecht Umbauen" orientieren. Dies beinhaltet vor allem eine Anpassung der Badezimmer mit rutschfesten Fliesen, einer erhöhten Toilette sowie einem unterfahrbaren Waschtisch. "Außerdem überprüfen wir gerade den Einbau einer ebenerdigen Dusche", so der Annington-Sprecher. Auch Steckdosen und Lichtschalter sollen in eine für ältere Menschen angenehme Höhe versetzt werden.

"Auch der Umbau in barrierearme Wohnungen hat Sinn", sagt Gerd Michaelis, Vorsitzender des Geesthachter Seniorenbeirats. "Im Flottbeker Stieg 1 hat die Annington das ja schon umgesetzt." In dem Hochhaus hat die Immobiliengesellschaft schon vor einiger Zeit in einem Pilotprojekt acht Wohnungen entsprechend umgebaut. Unter anderem wurde auch ein neuer Fahrstuhl mit verbreiterten Türen eingebaut. Doch nicht in allen Häusern der Annington ist bereits ein Lift vorhanden. "Ohne wird es allerdings schwierig, weil ältere Leute mit Rollator oder Rollstuhl darauf angewiesen sind", so Michaelis. Dennoch sieht der Seniorenbeirat die Entscheidung für den Umbau als einen ersten Schritt in die richtige Richtung an, um das Wohnungsproblem in Geesthacht zu lösen. Michaelis: "Vielleicht kommt die Deutsche Annington noch mit ihren Vorschlägen und Ideen auf den Seniorenbeirat zu."