Beitritt: Mitgliedschaft soll Stadt Fördermittel sichern - Hoffnung auf Gelder der Europäischen Union

Nahezu das gesamte Umland ist seit Jahren dabei - jetzt tritt auch Geesthacht dem Verein "Lokale Aktionsgruppe AktivRegion Sachsenwald-Elbe" bei. "Es war wichtig, dass wir uns jetzt entscheiden, denn im März soll eine Analyse über die Stärken und Schwächen in der Region erstellt werden, und da soll dann auch schon Geesthacht mit betrachtet werden", begründet Kathrin Wagner-Bockey von der SPD die Entscheidung.

Die AktivRegion ist ein seit 2008 bestehender Verein, dem 57 Gemeinden und Städte im Südosten Schleswig-Holsteins angehören. "Geesthacht war bisher, abgesehen von den kreisfreien Städten, die einzige Stadt in Schleswig-Holstein, die nicht an einer AktivRegion beteiligt war", sagt Kathrin Wagner-Bockey.

Landesweit haben sich in Schleswig Holstein 21 AktivRegionen gebildet. Die Mitgliedschaft in einer AktivRegion ist beispielsweise Voraussetzung für eine Förderung aus Mitteln der Europäischen Union. Wagner-Bockey: "Wir haben die Hoffnung, in Zukunft Zuschüsse bekommen zu können, wenn wir bestimmte förderfähige Projekte planen." So denkt die stellvertretende Vorsitzende des Hauptausschusses bereits an die Ziele, die mit dem Klimaschutzkonzept verfolgt werden sollen. "Aber wir haben in der AktivRegion nicht nur Geesthacht im Blick, sondern die ganze Region, in der wir ein Teil sind."

Das Land hat das Zukunftsprogramm "Ländliche Räume" aufgestellt, das für die Förderperiode 2007 bis 2013 ausgelaufen ist. 48 Projekte wurden mit knapp vier Millionen Euro gefördert. Im Nachfolgeprogramm für die Zeit von 2014 bis 2020, das erst im Januar 2015 in Kraft treten wird, ist Geesthacht jetzt mit im Boot. Klimawandel & Energie, nachhaltige Daseinsvorsorge, Wachstum & Innovation sowie Bildung sind die neuen Themen. Für jede AktivRegion stehen pro Jahr bis zu 450 000 Euro als Grundbudget bereit. Weitere Fördermittel für größere Projekte mit überregionaler Ausstrahlung können eingeworben werden.

"Wir haben abgewogen, ob es für uns ein Zuschussgeschäft werden könnte, aber davon gehen wir nicht aus", sagte Kathrin Wagner-Bockey. Denn: Geesthacht muss pro Jahr und Einwohner 50 Cent in die AktivRegion einzahlen - also rund 15 000 Euro.

"Jetzt müssen erst einmal Projekte entwickelt werden", sagt CDU-Fraktionschef Karsten Steffen. "Die Chance auf mögliche Fördermittel darf man sich aber nicht entgehen lassen", betont er.