Grüne: Keine Chance für Umgehung

Nach Nina Scheer (SPD) kommt auch von den Geesthachter Grünen Kritik an der vom CDU-Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann vorgeschlagenen Lösung zur Realisierung der Geesthachter Ortsumgehung. "In Deutschland warten rund 1000 Umgehungsstraßen darauf, genehmigt zu werden - die geplante Geesthachter Ortsumgehung ist eine der teuersten", sagt Ali Demirhan von den Grünen, der das Vorhaben grundsätzlich ablehnt.

Die Umgehungsstraße würde eine überdurchschnittlich große Belastung für Mensch und Natur bedeuten. "Trotz Wissens um die Aussichtslosigkeit der Ortsumgehung wird uns von Herrn Brackmann und weiteren Bundes-, Landes- und Kommunalpolitikern immer wieder die Lage weder sachdienlich noch tatsachengerecht dargestellt", meint der Grüne.

Brackmann hatte vorgeschlagen, um noch 2015 mit dem Bau beginnen zu können, zuerst das Teilstück zwischen B 404 und B 5 zu realisieren. Der Lückenschluss zur A 25 gilt als aufwendig, außerdem seien Klagen zu erwarten.

Demirhan meint, dass es wegen des großen Schadens für die Umwelt keine Genehmigung für die Straße geben werde. "Was das Kraftverkehrsaufkommen in Geesthacht angeht, so wäre es vernünftig, die Verkehrsplanung von der Umgehungsstraße abzukoppeln", so der Grünen-Politiker. Seiner Ansicht sollte die Schienenanbindung an Hamburg forciert werden: "Die überwiegende Mehrheit der Geesthachter will nicht auf den motorisierten Individualverkehr verzichten. Viele Familien haben zwei Autos, mit denen sie all ihre Wege innerhalb der Stadt machen. Die mit dem exzessiven Gebrauch der Autos einhergehenden Umweltbelastungen wie Lärm, schlechte Luft und Staus aber wollen sie nicht in der Stadt haben. Das ist unlogisch, unrealistisch und nicht machbar."

Wenn das Planfeststellungsverfahren und der Baubeginn 2015 nicht mehr zu realisieren sind, würde das Projekt im Ranking im neuen Bundesverkehrswegeplan ab 2016 nach hinten fallen und vor einer unsicheren Zukunft stehen. Deshalb hatte Brackmann die "kleine Lösung" ins Gespräch gebracht.