Dassendorf (tja). Das Glas der Terrassentür zersplittert unter der mächtigen Axt in unzählige Scherben, das Schließblech der Tür bricht aus dem Holz, als der Fuß eines Feuerwehrmanns mit voller Wucht dagegen tritt, um sich Zugang zu verschaffen.

In einem Abbruchhaus am Kreuzhornweg konnten die Feuerwehrleute einmal "ohne Rücksicht auf Verluste" trainieren: "In den Übungsobjekten, die wir sonst so für unsere Ausbildung haben, müssen wir ja peinlich darauf achten, keine Spuren zu hinterlassen", sagte Dassendorfs Feuerwehrchef Rainer Clausen.

In dem Abbruchhaus war das nicht nötig. Bevor demnächst die Bagger anrollen, um das Gebäude dem Erdboden gleich zu machen und zwei neue Bauplätze freizuräumen, konnten die Feuerwehrleute Vollgas geben. Der Besitzer der Immobilie hatte Clausen angeboten, mit seiner Mannschaft zum Üben anzurücken. Clausen holte die Feuerwehrleute aus Kröppelshagen dazu.

Am Sonnabend gegen 12 Uhr ging es los. Mit fünf Fahrzeugen rückten 30 Feuerwehrleute an. Ein Jugendlicher empfing die ersten Einsatzkräfte und berichtete, dass sich im Haus noch acht Personen aufhalten würden. Von einem Balkon im Dach retteten die Feuerwehrleute einen Jungen und ein Mädchen über eine Leiter. Dann erkundeten sie das mit Theaternebel verqualmte Haus. "Das Objekt ist groß und verwinkelt, bietet also ideale Möglichkeiten für so eine Absuche", sagte Clausen, der gemeinsam mit Kröppelshagens Wehrführer Florian Brombach die Übung Retter beobachtete.

Auch Dassendorfs Bürgermeisterin Martina Falkenberg schaute zu. "Es ist toll, mit welchem Engagement die Feuerwehrleute dabei sind", urteilte sie. Rainer Clausen kündigte an, dass er den Verlauf der Übung beim nächsten Dienstabend besprechen werde. "Es gibt einige Punkte, die wir verbessern können, aber um das festzustellen, üben wir ja auch", sagte er.