Geesthacht (to). Angesichts der fast frühsommerlichen Temperaturen treibt viele Autofahrer der Gedanke an einen Reifenwechsel um. Wenn es so warm ist, könnten die Winterpneus doch wieder eingelagert werden, um sie zu schonen.

Falsch gedacht, sagen die Experten. Denn nach wie vor gelte die Faustregel "O bis O": V von Oktober bis Ostern sollten Autofahrer auf Winterreifen setzen.

"Vom aktuellen Wetter sollte man sich nicht verleiten lassen. Die Nächte sind noch kalt. Da kann es mit Sommerreifen Probleme geben", sagt Sven Dittmer. Der 35-Jährige ist Junior-Chef des Autohauses "1A" an der Mercatorstraße in Geesthacht. Er ist "Herr" über rund 600 eingelagerte Sommerreifensätze.

Tatsächlich kommt es beim Wechsel von Winter- auf Sommerreifen auf das richtige Timing an. Wer sein Fahrzeug zu früh auf Sommerpneus umrüstet oder die Winterspezialisten im Frühling zu lange weiterfährt, nimmt Nachteile bei der Fahrsicherheit in Kauf, warnt Christian Schäfer, Technik-Chef beim ADAC Hansa in Hamburg.

Die Gummimischungen beider Reifentypen sind optimal auf die jeweiligen Temperaturbereiche abgestimmt. "Erst wenn die Temperaturen dauerhaft über sieben Grad liegen, kann man bedenkenlos die Sommerräder montieren", sagt Schäfer - jedoch nur, wenn die "Gummis" noch verkehrstauglich sind. Zwar schreibt der Gesetzgeber nur eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern für Sommerreifen vor. Aus Sicherheitsgründen raten Experten aber zu mindestens 2,5 bis drei Millimetern.

DOT-Nummer verrät das Reifenalter

Außerdem sollten die Reifen nicht älter als acht Jahre sein. Ablesen lässt sich das Reifenalter anhand der DOT-Nummer auf der Reifenflanke. Die vierstellige Nummer gibt Kalenderwoche und Jahr der Herstellung an. "0101" steht somit für das Produktionsdatum 1. Woche 2001.

Damit es bei den Reifenhändlern und in den Werkstätten nicht zu langen Wartezeiten für die Kunden kommt, sollten allerdings schon jetzt Termine für Anfang April vereinbart werden, sagt Dittmer: "Wer jetzt kommt, hat noch die freie Auswahl."