Härtetest: “Tough Mudder“ kommt - Ich nehme die Herausforderung an

Schlamm, Eiswasser und jede Menge Hindernisse: "Tough Mudder", nach Auskunft des Veranstalters die härteste Herausforderung für Sportler der Welt, kommt dieses Jahr zum ersten Mal nach Norddeutschland. Genauer gesagt nach Gut Basthorst - und ich bin dabei!

"Wir sind für alle Events offen", scherzt Enno Freiherr von Ruffin. Auf seinem mittelalterlichen Gutshof finden normalerweise Poloturniere und Schleppjagden statt. Doch im Oktober verwandelt sich das 600 Hektar große Anwesen in ein einziges großes Schlammfest für bis zu 15 000 Sportler. Außerdem erwartet der britische Veranstalter etwa 10 000 Besucher. "Tough Mudder" bedeutet übersetzt übrigens so viel wie zäher Modder. Die Herausforderung bei dem etwa 18 Kilometer langen Rundparcours besteht aus einer bestimmten Anzahl Hindernissen, die einem das Leben schwer machen und dafür sorgen, dass jeder Teilnehmer mehr als einmal im Matsch badet, im Eiswasser untertaucht oder in irgendeiner anderen Form mit Schlamm in Berührung kommt. Schließlich wurden die Hürden ursprünglich von den Spezialeinheiten der britischen Armee entworfen. Vielleicht liegt es genau daran, dass meine Redaktionskollegen etwas erstaunt, sogar teilweise irritiert, auf meine Ankündigung reagierten, im Oktober mitzulaufen. "Es erinnert ein bisschen an meine Zeit bei den Gebirgsjägern", so der Hausherr und Oberleutnant der Reserve.

Warum ich mich trotzdem der Herausforderung stellen möchte? Nun, zum einen habe ich als Kind gerne in Dreck gespielt und zum anderen klingen Hindernisse wie der "Cliffhanger" oder "Funky Monkey" nach einer Menge Spaß - und genau darum geht es: Sich in einem sportlichen Wettkampf der Herausforderung stellen und den Humor behalten. Zwar könnte man dies auch beim Hamburg Marathon oder dem Bergedorfer Citylauf, aber nur Laufen erscheint mir doch etwas langweilig im Vergleich zum Abenteuerspielplatz mit Klettergerüsten, mit Fett eingeschmierten Rutschbahnen und tiefen Sprüngen in Wasserbecken. "Außerdem ist "Tough Mudder" kein Rennen im herkömmlichen Sinn", sagt Elisabeth Schreier von Edelmann GmbH, die für die Organisation des Events verantwortlich ist. "Schließlich wird die Zeit nicht gestoppt, sondern es geht darum sich selbst und seine Grenzen zu überwinden."

Wer glaubt, allein auf dem Rundparcours den Spaß zu verlieren: "Tough Mudder" ist ein Team-Event. Wer eine vier Meter hohe Mauer überwinden oder durch einen unterirdischen Schlammtunnel kriechen will, braucht die Unterstützung und Anfeuerungsrufe der Teamkameraden. Wie groß die Gruppe ist, bleibt den Teilnehmern überlassen, es gibt keine Obergrenzen. Auch auf die Siegprämie hat die Anzahl der Gruppenmitglieder keinen Einfluss - es gibt nämlich keinen Sieger, beziehungsweise alle, die den Rundkurs schaffen, sind Gewinner. Als Prämie gibt es direkt hinter der Ziellinie ein kaltes Bier und ein "Tough-Mudder"-T-Shirt sowie hoffentlich jede Menge tolle Erinnerungen - ohne allzu große Blessuren.