Klärwerk: Strom von den Stadtwerken

Lässt sich eine europaweite Ausschreibung für die Stromversorgung des Abwasserbetriebs der Stadt vermeiden? Damit soll sich nun auf Bitten der Mitglieder des Ausschusses für Bau und Verkehr die Geesthachter Verwaltung befassen. Parteiübergreifend sind sich nämlich die Politiker einig, dass die Stadtwerke Geesthacht als kommunaler Betrieb den Strom liefern sollten.

Das Klärwerk hat im Jahresdurchschnitt einen Stromverbrauch von etwa eine Million Kilowattstunden - das kostet den städtischen Betrieb per annum ungefähr 200 000 Euro. Zurzeit wird der Strom von einem Anbieter aus Halle bezogen. Doch der Auftrag läuft aus und muss für den Zeitraum 2015 bis 2017 erneut ausgeschrieben werden - und zwar aufgrund des Volumens europaweit.

Die Stadtwerke Geesthacht würden dabei nur den Zuschlag erhalten, "wenn sie auch das beste Angebot vorlegen - das war zuvor nicht der Fall", wie Frank Meyer, Leiter des Abwasserbetriebs, einräumt. Er hatte bereits einen Dienstleister mit der elektronischen Ausschreibung beauftragen wollen. Auf Antrag von Michael Purwins (CDU) soll das Thema zunächst jedoch noch einmal in den Fraktionen beraten werden. Auch Stadtwerke-Chef Markus Prang soll zu der Beratung ins Boot geholt werden.

Eine Hoffnung der Politik erfüllt sich allerdings nicht: Meyer möchte 2017 das Blockheizkraftwerk (BHKW) auf dem Klärwerksgelände durch zwei kleinere, modernere BHKW ersetzen. In dem BHKW wird aus Faulgas, der in dem Klärschlamm anfällt, Strom erzeugt. Allerdings nicht so viel, dass Geesthacht dadurch unter die Grenze der Ausschreibungspflicht fallen würde.