Abschied: Nach 34 Dienstjahren geht Oberkommissar Peter Froböse in den Ruhestand

Die letzte Dienstfahrt war standesgemäß: Mit der "Polente" verabschiedeten gestern Geesthachts Polizisten ihren langjährigen Kollegen Peter Froböse. Der 60-Jährige gilt als Urgestein der Polizei in Geesthacht - fast 34 Jahre lang versah er hier seinen Dienst. "Ich habe hier gern gearbeitet, aber ich gehe mit zwei strahlenden Augen. Jetzt kann ich mich um das kümmern, was so lange zurückstecken musste", sagte der scheidende Oberkommissar.

Am Freitagmorgen hatten ihn seine Kollegen Michael Kneesch und Uwe Benn mit einer "Ente" im Polizeidesign zu Hause abgeholt und eine Ehrenrunde durch die Stadt gedreht. "Der Kollege reißt durch seinen Abschied ein großes Loch in unseren Dienstbetrieb", sagte Polizeichef Thomas Specht. Froböse war so etwas wie seine rechte Hand - er führte das Geschäftszimmer von Schutz- und Kriminalpolizei für die interne Verwaltung und kümmerte sich um die Computertechnik der Dienststelle.

Begonnen hatte Froböse beim Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei). Vor fast 34 Jahren kam er dann zur Landespolizei und schob vom ersten Tag an in Geesthacht Dienst. Bis gestern!

Froböse: "Na ja, zwischendurch war ich zweimal für sechs Monate beim Bäderdienst im Einsatz." Der Bäderdienst verstärkt in den Sommermonaten die Polizisten in den Tourismuszentren. Es gebe schlimmere Aufgaben für einen Polizisten, meint der frisch gebackene Pensionär.

Seinen Dienst nahm er in der alten Polizeistation am Markt auf, dort, wo heute der Anbau vor dem Rathaus steht. Froböse zog in das sanierte "Deutsche Haus" um, die jetzige Polizeizentralstation. Lange war er auch als Einstellungsberater aktiv. In den Jahren erlebte Froböse zahllose Einsätze: Unvergessen ist für ihn der Fund einer Bombe, als auf der Elbinsel Sand für den Bau der A 25 ausgebaggert wurde. "Da herrschte hier Ausnahmezustand", erzählt er. Andere "Bomben" sorgten für Wirbel, allerdings waren das bloß Attrappen, die Unbekannte an Autos befestigt hatten. Nach einem schweren Unfall in Escheburg gelang Froböse die Wiederbelebung eines Jungen. "Das sind die Momente, in denen man sehr stolz ist", sagt er.

In Erinnerung geblieben ist ihm auch der erste Computerdrucker der Polizei. Den hatte damals die CDU spendiert. "Das hat uns einen bösen Bericht in einer Boulevardzeitung eingebracht, das ging ja gar nicht", berichtet Froböse. Die Behördenleitung kam aus Lübeck angereist und lenkte ein, der Drucker durfte drucken. "Aber nur kurz, dann wurde er überraschend gegen ein offizielles Modell, auf das wir lange vergeblich gewartet hatten, ausgetauscht."

Künftig will sich der 60-Jährige mehr um seine Frau, Kinder und Enkel sowie die Hobbys kümmern.