Amphibien wandern bald zu ihren Laichplätzen - Nabu kontrolliert Auffangeimer

Wenn Kammmolch, Knoblauchkröte und Co. bald wieder zu ihren Laichgewässern wandern, schlägt die Stunde der aufgestellten Amphibienschutzzäune. An der Mercatorstraße, entlang des Fahrendorfer Wegs, an einem kurzen Teilstück der Wilhelm-Holert-Straße und auch im Bistal zwischen Escheburg und Fahrendorf sollen die Zäune verhindern, dass die Amphibien unter die Räder kommen.

"Die Schutzzäune wurden jetzt aufgestellt, weil wir, wenn es weiter so warm bleibt und dann auch noch Regen dazu kommt, mit dem Beginn der Wanderungen rechnen", sagt Stadt-Sprecher Torben Heuer. Allerdings wurden bisher keine Kröten gesichtet.

Um die Betreuung der Zäune kümmert sich in den kommenden Wochen der Naturschutzbund (Nabu) - in regelmäßigen Abständen kontrollieren Freiwillige die Auffangeimer, tragen die Amphibien über die Straße. Acht von zwölf Amphibienarten, die in Schleswig-Holstein vorkommen, leben in Geesthacht.

Weil die Gewässer nördlich der Oberstadt ein Refugium für Amphibien sind, hatte die Stadt im Jahr 2010 für 10 000 Euro durch Christoph Herden ein Gutachten zu den Vorkommen in Auftrag gegeben. Hintergrund: An der Wilhelm-Holert-Straße sowie an der Mercatorstraße und am Fahrendorfer Weg waren damals im Frühjahr gehäuft Amphibien unter die Räder gekommen. Die Untersuchungen von Herden, der auch den Trassenkorridor für die Umgehungsstraße unter die Lupe genommen hatte, ergaben beeindruckende Funde: Am Stadtrand gibt es ein großes Vorkommen von Knoblauchkröten. Die Tiere gelten als bedrohte Art und sind durch Europarecht geschützt. Aber auch Kammmolche, Teich- und Laubfrösche sowie Erdkröten leben in der Region zwischen dem Börmweg und den Heidbergen.

Doch bis auf ein neues Gewässer hinter der Firma CTS an der Mercatorstraße ist bisher nichts für die Verbesserungen der Lebensbedingungen von Amphibien passiert. Es könnten auf einem Acker am Heidbergring Gewässer angelegt werden, die den Tieren einen neuen Laichplatz bieten und das gefährliche Überqueren der Mercatorstraße unnötig machen.