WFL-Bilanz: Gewerbeflächen sind im Kreis Mangelware

"Ausverkauft" heißt es immer wieder als Antwort, wenn ein Investor eine große Fläche im Süden des Kreises Herzogtum Lauenburg sucht. Für neue Betriebe wird es eng - eine Situation, die der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft des Kreises (WFL) zunehmend zu schaffen macht. "Geesthacht ist für uns der wichtigste Standort, die Firmen suchen die Nähe zu den Absatz- und Beschaffungsmärkten und verlangen eine vernünftige Verkehrsanbindung", berichtet WFL-Geschäftsführer Werner Hesse. Er hofft auf eine positive Wendung, was neue Gewerbeflächen angeht. "Vielleicht tut sich da in diesem Jahr in Geesthacht etwas", sagt Hesse, ohne Details nennen zu wollen.

Zerschlagen haben sich wegen des Streits um die Umgehungsstraße die Pläne eines gemeinsamen Gewerbegebietes von Geesthacht und Hohenhorn an der geplanten Trasse der Straße zwischen beiden Orten. Im Sande verlaufen sind auch die Bemühungen, an der zum Helmholtz-Zentrum führenden Max-Planck-Straße auf einer Fläche, die früher zur Sprengstofffabrik von Alfred Nobel gehörte, einen Science-Park für Unternehmen der Hightech-Branche zu schaffen. "Da wollen wir in diesem Jahr einen neuen Anlauf unternehmen", kündigte Hesse bei der Präsentation der Jahresbilanz seines Unternehmens an.

Trotz des schwierigen Umfelds im vergangenen Jahr ist man bei der WFL zufrieden. "Wir haben die Arbeitsplatzziele erreicht und neun neue Unternehmen, 14 Betriebserweiterungen und 22 erfolgreiche Existenzgründungen begleitet", erklärt WFL-Aufsichtsratschef Klaus Schlie. Die Imagekampagne, die für den Kreis Herzogtum Lauenburg als Wirtschaftsstandort warb, ist mittlerweile ausgelaufen. "Die Initiative kam genau zur richtigen Zeit. Wir sind jetzt in den Köpfen der Unternehmer präsent, die eine Gewerbefläche suchen", ist Schlie überzeugt. Werbebanner am Hamburger Hauptbahnhof und am Flughafen sowie Anzeigen in überregionalen Zeitungen lenkten den Blick immer wieder auf die WFL.

Im vergangenen Jahr wurden durch die von der WFL unterstützten Firmen 292 neue Arbeitsplätze im Lauenburgischen geschaffen. 49,7 Millionen Euro wurden von den Firmen investiert. "Der Kreis wird als attraktiver Standort wahrgenommen", freut sich Hesse. Ein Punkt, der auch in der Beschäftigungs-Statistik der Agentur für Arbeit deutlich wird: Dort steht der Kreis Herzogtum Lauenburg beim Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Jobs im Zeitraum 2000 bis 2012 mit einem Plus von 11,1 Prozent an erster Stelle - vor Pinneberg (+9,7 Prozent) und Stormarn (+9,5 Prozent).

Hesse und fünf Mitarbeiter wollen auch 2014 alles daran setzen, die positive Entwicklung fortzuführen. "Um den Kreis zukunftsfähig zu machen, braucht es Menschen mit festen Wurzeln. Kontinuität, Hartnäckigkeit und viel Fleiß sind notwendig, um im Wettbewerb der Region zu bestehen", sagt Schlie.