Sportkegler im VfL Geesthacht suchen dringend Nachwuchs

Sie schieben alles andere als eine ruhige Kugel. Schließlich sind sie keine Freizeit- sondern Sportkegler. Und sie haben ein Problem: Die Kegelabteilung im VfL Geesthacht wird immer kleiner. Geht es so weiter, droht ihr sogar das Aus.

Im Jahr 2002 zählte die Sparte noch 25 Mitglieder - heute sind es noch zehn. "Eine traurige Entwicklung, die wir versuchen zu stoppen, doch bislang mit wenig Erfolg", sagt der Erste Vorsitzende Horst Peters. Denn trotz diverser kostenfreier Angebote wie einem viermaligen Schnuppertraining bleibt die Jugend seit Jahren weg. "Kein Wunder, das Freizeitangebot hat sich gerade auch im elektronischen Bereich rasant verändert. Wir müssen heute gegen Sportarten antreten, die es so vor 20 Jahren noch gar nicht gegeben hat", sagt Peters. Hinzu kommt, dass Außenstehende Vereinszwänge befürchten. Und dann ist da noch das Image des Kegelns: "Wonach wir einen Uralt-Sport betreiben - in rauchgeschwängerter und bierseliger Atmosphäre in dunklen Kellern", so Peters.

Alles Quatsch. Geraucht wird auch auf Kegelbahnen schon lange nicht mehr. Und Selters statt Bier steht hoch im Kurs. Denn selbst wenn die VfL-Kegler inzwischen in die Jahre gekommen sind - das Altersspektrum reicht von 50 bis Mitte 80: Sie treiben Sport, benötigen Kondition und Konzentration. Schließlich müssen mal eben 120 Wurf innerhalb von 40 Minuten absolviert werden, mit einer knapp drei Kilogramm schweren Harzkugel von 16 Zentimeter Durchmesser.

Überhaupt sieht alles viel einfacher aus, als es ist. Denn Sportkegeln hat viel mit Präzision zu tun. Geht es doch darum, möglichst viele der neun Kegel (2,8 Kilo je Stück) umzuwerfen, die in Form einer Raute aufgestellt sind. "Fünf bis sechs Jahre Erfahrung braucht es schon, um ein wirklich guter Kegler zu sein, der einen 7er-Schnitt pro Durchgang schafft", sagt Peters. Er weiß, wovon er spricht. Hat er sich doch gerade mit dem Club-Kollegen Hans Hommel bei den Meisterschaften des Kreises Herzogtum Lauenburg durchgesetzt. Hommel, der auch Kassenwart bei den Keglern ist, holte sich zudem den Kreismeistertitel in seiner Altersklasse.

Erfolge, die durch ein intensives Training erarbeitet worden sind. Jeden Donnerstag von 19 bis 22 Uhr wird geübt - und das natürlich im "Kegler-Mekka" in Bergedorf. Im "Holstenhof" an der Lohbrügger Landstraße gibt es eine perfekt gewartete Bundeskegelbahn, die selbst Anforderungen von Zweitliga-Mannschaften im Kegelsport genügt. "Rund um Geesthacht gibt es so etwas leider nicht", sagt Peters.

Die Kegler halten die Fahne hoch - freuen sich auf männlichen wie weiblichen Zuwachs.