Geesthacht (kl). “Pinke, Pinke, Pinke“ - das hören Spaziergänger jetzt aus Büschen und Bäumen.

Dabei geht es aber nicht um Geld, sondern um Frühlingsgefühle bei den Kohlmeisen - die Vögel stecken mit ihrem Gesang ihr Revier ab. "Jetzt im Frühjahr kehren viele Singvögel aus den Gärten, wo sie gefüttert wurden, in die Wälder zurück", weiß Dr. Friedhelm Ringe, Experte beim Naturschutzbund Geesthacht. Ab April laden der Biologe und seine Mitstreiter wieder zu wöchentlichen Abendspaziergängen unter dem Motto "Was singt denn da?" ein. Bis zu 25 Teilnehmer sind dabei, wenn es vom Parkplatz des Waldfriedhofs losgeht - in den Wald an der B5, in die Feldmark, zur Insel Hachedesand oder in die Besenhorster Binnendünen.

"Es geht darum, die heimische Vogelwelt kennenzulernen", sagt Ringe. Am häufigsten wird die Meise gesichtet und gehört, aber auch den Liedern von Singdrossel, Amsel und Wintergoldhähnchen können Spaziergänger lauschen. "Leider ganz verschwunden ist bei uns der Pirol, vermutlich, weil es immer weniger Insekten gibt. Außerdem braucht er Eichenwälder, die wir nicht haben", erklärt Friedhelm Ringe. Erfolgsgeschichten des Nabu sind dagegen die Ansiedlung von Kranichen bei Lütau und die vielen Gänsearten, die auf der Elbinsel Hachedesand brüten.

Herbert Bahr wird die Nabu-Spaziergänge am Mittwoch, 2. April, eröffnen. Eine Woche später ist Dr. Roland Doerffer an der Reihe. "Vogelgesänge oder -rufe werden oft lautmalerisch beschrieben oder mit lautmalerischen Merksätzen", erklärt er. "Wie, wie, wie, wie, hab ich Dich lieb!" singt die Goldammer, die in der Feldmark zu hören ist. Beim Zilpzalp prägte der Ruf den Namen. Und der Buchfink kommt mit einem einfachen "Pink" und dem Flugruf "Jüp, Jüp" daher. Roland Doerffer: "Sein Gesang besteht aus einer absteigenden und dabei schneller werdenden Tonfolge 'Zipzipzipzip' mit dem Finkenschlag am Ende, der auch mit 'Würzgebier' umschrieben wird."

Es gibt verschiedene Apps für Smartphones, mit denen man Vogelgesänge aufnehmen und abgleichen kann. Die wichtigsten Gesänge kann man sich auch von www.nabu.de herunterladen.