Geesthacht (kl). Die Elbe ist jetzt bei Ausflüglern nicht nur wegen des weiten Blicks aufs Wasser beliebt - Hamburger und Ratzeburger reisen auch an, um Stint zu essen.

"Er ist mittlerweile Kult", sagt Peter Fritsch, Inhaber des Krümmeler Hofes. Er würzt die kleinen Fische mit Salz und Pfeffer, wendet sie in Roggenmehl - "das wird knuspriger und herzhafter als Weizenmehl" - und brät sie in heißem Öl. Dazu gibt es wahlweise Bratkartoffeln oder Speckkartoffelsalat. "Das kann man dann so wegknuspern", sagt Fritsch.

Normalerweise wandern die Stinte Ende Februar bis Mitte März, von der Nordsee kommend, die Elbe hinauf, um zu laichen. In diesem Jahr sind sie wegen der milden Temperaturen etwas früher unterwegs. "Es wird noch etwa 14 Tage dauern, bis der Stint in Höhe Geesthacht ankommt", weiß der Gastronom. Er bezieht den Stint von einem Hamburger Fischhändler - die Tiere kommen aus der Elbmündung.

Vier bis sechs Wochen lang tummeln sich die zehn bis 20 Zentimeter langen Fischchen im Süßwasser der Elbe, bevor es wieder zurück in die Nordsee geht. Mengen von ihnen werden unterwegs abgefischt, denn Stint ist heute eine Delikatesse. Peter Fritsch: "Früher war es ein Arme-Leute-Essen. Es gab so viel Stint in der Elbe, dass er teilweise verfüttert oder zum Düngen verwendet wurde." Als die Elbe immer mehr verschmutzte, ging auch die Zahl der Stinte zurück. Doch mittlerweile finden sie wieder gute Bedingungen vor. "Ein frischer Stint hat einen starken Eigengeruch, der an Salatgurken erinnert", sagt Peter Fritsch. Und was trinkt man dazu? Sein Tipp: Am besten ein deftiges Bier und nachher einen Geesthachter Kümmel.

Für Sonnabend, 1. März, lädt der Krümmeler Hof zu einem Stint-Abend mit Musik ein. Die "Blauen Jungs" singen Shantys. Beginn ist um 18 Uhr an der Elbuferstraße 72, Tischreservierungen unter Telefon (0 41 52) 8 85 00 wird dringend empfohlen. Natürlich können auch andere Gerichte bestellt werden.