ANS-Schüler besuchten KZ Auschwitz

Bei zweistelligen Minustemperaturen und eisigem Wind bekamen alle eine Ahnung davon, wie die Häftlinge unter den Bedingungen im KZ gelitten haben - unterernährt, entkräftet, in dünner Kleidung und mit Holzschuhen.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Zehntklässler von ihrer Begegnung mit der Zeitzeugin Zofia Posmysz, die die Hölle von Auschwitz überlebt hat. Die Schüler hatten Fragen vorbereitet, die die 90-Jährige sehr persönlich beantwortete. "Wir hätten uns noch länger mit ihr austauschen können, aber Zofia war erschöpft. Sie hatte an diesem Tag schon an den Feierlichkeiten zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz teilgenommen", erzählt die Lehrerin Johanna Waltsgott, die bereits zum zweiten Mal mit Schülern in Auschwitz war.

Auch ein Ausflug nach Krakau stand auf dem Programm: In der südpolnischen Stadt erkundeten die Schüler die Spuren jüdischen Lebens. So stehen dort noch Reste der früheren Mauer um das Krakauer Ghetto. 15 000 Menschen waren ab 1941 in einem Stadtteil zusammengepfercht, in dem vorher 3000 Einwohner lebten. Viele von ihnen wurden ermordet und kamen unter den katastrophalen Bedingungen ums Leben.

Intensive Eindrücke nahmen die Jugendlichen von ihrer Studienreise mit nach Hause. Am Ende waren sich alle einig, dass sie vor Ort Dinge auf eine Art lernen und erfahren konnten, wie es im Klassenraum nicht möglich gewesen wäre. Es war bereits der elfte Besuch eines zehnten Jahrgangs aus der Geesthachter Gemeinschaftsschule.