Geesthacht (kl). Geesthachts Flächennutzungsplan stammt aus dem Jahr 1970. Kein Wunder, dass ein neuer F-Plan in Arbeit ist. Denn nach 43 Jahren und 24 Änderungen sind die ursprünglichen Ziele, die sich die Stadt setzte, überholt.

Ein Stadtentwicklungsplan (1986), das Projekt "Geesthacht an die Elbe" (seit 1998), der Rahmenplan Innenstadt (2005), das Neubaugebiet Finkenweg-Ost und das neue Gewerbegebiet Nord an der Mercatorstraße haben neue Strukturen geschaffen. Und die Bevölkerung ist seit 1970 von etwa 20 000 auf knapp 30 000 gestiegen. Künftige Herausforderungen wie stagnierende oder sinkende Bevölkerung, wirtschaftliche und soziale Veränderungen sollen in den neuen F-Plan einfließen.

Der Beschluss, ihn neu aufzustellen, fiel schon vor zehn Jahren. Am kommenden Freitag wird es endlich so weit sein: Die Ratsversammlung soll den F-Plan verabschieden. Doch trotz der langen Planungszeit sind zwei Teilgebiete immer noch ausgenommen. So hat die Untere Naturschutzbehörde bemängelt, dass die Stadt im Gewerbegebiet-Mitte eine Wohnbaufläche an der Düneberger Straße vorsehen möchte. Denn hier liege ein gesetzlich geschütztes Biotop. "Es handelt sich um einen sehr schön erhaltenen, stark reliefierten Binnendünenrest", schreibt die UNB. Diese Reste der früheren Landschaft sollen gesichert und mit einem Grünzug entlang der Bahnlinie vernetzt werden. Eine Genehmigung für Wohnbebauung werde es an dieser Stelle wohl nicht geben.

Beim der zweiten Ausnahme vom F-Plan handelt es sich um Stellplätze am Horner Kamp. Hier müssen laut Stadtsprecher Torben Heuer noch baurechtliche Fragen geklärt werden. "Der F-Plan soll aber jetzt schon rechtskräftig werden, damit es mit einigen Bebauungsplänen für unsere Stadt weitergehen kann", erklärt Heuer. Die beiden Teilgebiete sollen zunächst als "Weißflächen" dargestellt und später in den F-Plan integriert werden.

In der Ratsversammlung, die um 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses (Markt 15) beginnt, geht es außerdem um die künftigen Gebühren für die Nutzung des städtischen Archivs und um die Aufhebung der Marktsatzung. Sie wird überflüssig, weil das Kaufhaus Nessler jetzt die Organisation des Wochenmarktes übernommen hat. Außerdem auf der Tagesordnung: der Anschluss der ehemaligen Stadtgärtnerei an den Trennkanal am Höchelsberg (wir berichteten).