Deutscher Meister der Fährtenhunde wird in Geesthacht ermittelt

Die besten 29 Teams aus ganz Deutschlands treffen sich in Geesthacht zum Kampf um den nationalen Titel, der auch die Fahrkarte für die kommenden Weltmeisterschaften ist: Zum Favoritenkreis bei der Deutschen Meisterschaft (DM) am Wochenende 21. bis 23. Februar gehören unter anderem der amtierende Weltmeister Marco Dreyer sowie der aktuelle Vizeweltmeister Michael Tomczak aus Nordrhein-Westfalen, der sich häufig zu Trainingszwecken in Geesthacht auf der Anlage des Gebrauchshundevereins (GHV) Am Knollgraben aufhält.

Der Geesthachter Verein mit aktuell 107 Mitgliedern organisiert zusammen mit dem Polizei-Hundesportverein (PHV) Lüneburg und dem PHV Stelle die Meisterschaft. Die Prüfungen finden am Freitag in Wendhausen bei Lüneburg sowie am Sonnabend (Oberstadt rund um den Finkenweg) und Sonntag (Gut Hasental an der B 5) in Geesthacht statt.

Im Rahmen des Wettkampfs müssen alle Teams eine rund 1,2 Kilometer lange Fährte abgehen. Dabei sind Richtungsänderungen und Bögen durch die Fährtenleger eingebaut - und natürlich auch eine sogenannte Verleitungsfährte, die den Hund von der Spur abbringen soll. Am Ende müssen im Verlauf der Fährte sieben Gegenstände von der maximalen Größe von zwei bis zehn Zentimetern gefunden werden. Eine Aufgabe für Nasen-Spezialisten.

Die Hundenase ist aber auch deutlich leistungsfähiger als die des Menschen. Hunde können etwa eine Million Mal besser riechen als Menschen. Die Fläche der Nasenschleimhaut ist ungefähr 30-mal größer und der für das Riechen verantwortliche Bereich des Gehirns ist beim Hund etwa 40-mal größer.

Kein Wunder also, dass der Hund einen guten Job bei Polizei, Zoll und Bundeswehr etwa bei der Rauschgift- und Sprengstoffsuche erledigt. Aber auch Leichen- und Brandermittlungshunde sowie Hunde, welche Tabak und Geld als Schmuggelware aufspüren können, sind "im Dienst". Bei der DM der Fährtenhunde kommen jedoch nur private Hundesportler zum Einsatz.

Bis zum Beginn der DM haben auch die Verantwortlichen und Ehrenamtlichen des GHV Geesthacht noch einiges zu organisieren. "Wir freuen uns auf die Aufgabe und sind stolz, den Wettbewerb ausrichten zu können", sagt Wolfgang Eggert, Vorsitzender des GHV, der sich auch bei Landwirten und Jagdpächtern der Region bedanken möchte: "Sie stellen uns rund 600 Hektar Gelände zur Verfügung, um dort die Fährten auslegen zu können."

An diese Arbeit machen sich Klaus-Jürgen Glüh, Leistungsrichter-Obmann im Landesverband Hamburg des Deutschen Verbands der Gebrauchshundesportvereine (DVG), und sein Team an den Wettkampftagen bereits morgens um 6 Uhr. In Geesthacht gehen die Hunde am Sonnabend um 10.30 Uhr, am Sonntag um 10 Uhr an den Start. Die Sieger werden dann am Sonntag gegen 14.45 Uhr im Vereinsheim des PHV Stelle (Bardenweg 106), dem mit mehr als 500 Mitgliedern größten Verein im DVG, gekürt. Dann steht auch fest, wer sich den Weg zur WM vom 24. bis 27. April nach Oberdorla (Thüringen) erschnüffelt hat.

Weitere Infos zum GHV Geesthacht, der Ausbildungen im Bereich Begleit-, Vielseitigkeits- und Fährtenhund sowie eine Welpenspielgruppe anbietet (Jahresbeitrag 70 Euro), bei Wolfgang Eggert unter Telefon (040) 7 23 00 83.