Gericht: Deutscher Lehrer bekennt sich in den USA schuldig

Die Vorwürfe wiegen schwer: Es geht um geplanten sexuellen Missbrauch von Minderjährigen. Im Juni vergangenen Jahres wurde am Flughafen Tucson International Airport im amerikanischen Bundesstaat Arizona ein deutscher Tourist von der US-Bundespolizei FBI verhaftet. Die beiden Anklagepunkte: Verschärfter sexueller Missbrauch an Kindern unter 12 Jahren und Einreise in die USA, um gesetzeswidrige Handlungen an Minderjährigen unter 18 Jahren vorzunehmen.

Nun hat der Lehrer, der unter anderem auch 20 Jahre lang in Geesthacht an der Integrierten Gesamtschule Geesthacht (IGG), heute die Alfred-Nobel-Gemeinschaftsschule (ANS), unterrichtet hat, ein Teilgeständnis abgelegt: Vor dem zuständigen Bezirksgericht von Arizona bekannte er sich zum zweiten Anklagepunkt schuldig - einen Urlaub, zu dem auch Sex mit Kindern zum Programm gehören sollte, über das Internet gebucht zu haben.

Das vermeintliche Sex-Angebot war eine Falle der US-Behörden: Am 26. Juni vergangenen Jahres klickten auf dem Tuscon International Airport um 14.25 Uhr Ortszeit die Handschellen. Schon damals war die Beweislast erdrückend: In mehreren E-Mails hatte der Sport- und Mathelehrer seine Absichten deutlich zum Ausdruck gebracht: Für einen geplanten drei- bis viertägigen Aufenthalt in Mexiko bestellte er mehrere Mädchen im Alter zwischen fünf und elf Jahren - unter anderem für Sado-Maso-Sex. In seinem Gepäck fanden die Fahnder Frauenunterwäsche, eine Augenbinde und diverse Gegenstände für Fesselspiele.

Trotz des Schuldbekenntnis steht das endgültige Strafmaß noch nicht fest: In einer schriftlichen Übereinkunft zwischen dem Angeklagten und dem zuständigen Staatsanwalt des Distrikts von Arizona wurde eine Strafspanne von 144 bis 210 Monaten (12 bis 17,5 Jahre) sowie eine lebenslange Überwachung festgelegt. Die endgültige Strafe wird vom Gericht festgelegt.

Aber nicht nur die US-Behörden ermitteln: "Auch bei uns läuft noch ein Ermittlungsverfahren", sagt die Kieler Oberstaatsanwältin Birgit Heß. Direkt nach der Verhaftung in Tuscon wurde die Wohnung des verdächtigen durchsucht, sein Computer beschlagnahmt. Der Verdacht: Besitz von kinderpornographischen Schriften. Und auch das Bildungsministerium hat bereits ein Disziplinarverfahren eingeleitet.