Formfehler: Bebauungsplan nicht lange genug angekündigt

Neue Panne rund um das Dassendorfer Neubaugebiet an der B207: Weil der Ausdruck, der die öffentliche Auslage des Bebauungsplans im Amt Hohe Elbgeest ankündigte, genau einen Tag zu kurz im Schaukasten aushing, verzögert sich die formelle Absegnung des Bauvorhabens weiter. Die Gemeindevertretung konnte in ihrer jüngsten Sitzung am 21. Januar den Satzungsbeschluss somit nicht verabschieden.

Bei dieser unerwarteten Nachricht fielen Dassendorfs Bürgermeisterin Martina Falkenberg die Mundwinkel herunter. Sie erfuhr von dem neuerlichen Fauxpas erst kurz vor der Sitzung. Eine Mitarbeiterin war ein wenig zu voreilig, hatte den Aushang abgenommen. "Im Amt arbeiten eben auch nur Menschen", kommentierte Falkenberg den erneuten Rückschlag. Zuvor hatte ein Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofes eine zweite Auslegung des B-Plans notwendig gemacht. Diese ist rechtlich zwingend erforderlich für alle Gebiete, in denen Hochbauten entstehen sollen. Zum anderen, um sich abzusichern. "Sonst wäre der Bebauungsplan anfechtbar", erklärt Falkenberg.

Tatsächlich hatte sich in Dassendorf zunächst Widerstand geregt. Ein Bürgerbegehren der Kritiker, darunter einige Anwohner, war jedoch erfolglos, weil das Planungsverfahren schon zu weit fortgeschritten war.

Also beginnt am Montag die dritte Auslegung: Vom 3. Februar bis 3. März kann der B-Plan in der Amtsverwaltung am Christa-Höppner-Platz eingesehen werden. Am 4. März soll die Gemeindevertretung ihn dann beschließen.

Die Verzögerungen scheinen aber viele Bauinteressenten nicht zu stören. Über 20 von insgesamt 33 Grundstücken für Einfamilienhäuser haben die Gemeinde Dassendorf und die Lauenburgische Sparkassen-Immobilien GmbH bereits vergeben. Zur Erinnerung: Auf dem Neubauareal sollen neben den Einfamilienhäusern auch eine Seniorenwohnanlage samt Pflegestation, weitere Bungalows sowie zwei Mini-Kreisel entstehen. Seit Oktober 2013 laufen bereits Erschließungsarbeiten. In den nächsten zwei Wochen, so kündigt Bürgermeisterin Falkenberg an, soll dann auch die Trägerschaft für die geplante Seniorenanlage geklärt sein.

Das neue Wohngebiet könnte, so hofft die Politik, auch das Zentrum am Falkenring beleben. Denn der größte Teil des früheren Rewe-Gebäudes steht immer noch leer.