Onleihe: Vor allem Senioren leihen sich gern E-Books aus

E-Books liegen voll im Trend - der Verkauf der zum Lesen erforderlichen Reader schwächelt allerdings: Der Handel hatte für 2013 einen Verkauf von 1,43 Millionen Geräten prognostiziert - am Ende waren es 832 000. Dennoch nutzen immer mehr Menschen das elektronische Buch. Das haben auch Susanne Schmidt und Verena Timpe von der Stadtbücherei Geesthacht festgestellt. "Wir bieten erst seit knapp sieben Monaten die Onleihe für E-Books an. Trotzdem sind schon 1,7 Prozent unserer Ausleihen elektronische Bücher - Tendenz steigend", sagt Büchereileiterin Schmidt.

Vor allem ältere Menschen, darunter auch viele Frauen, schätzen den digitalen Lesestoff. "Die Schriftgröße lässt sich einstellen, der Hintergrund ist bei guten Readern beleuchtet. Das erleichtert das Lesen ungemein, wenn die Sehschärfe nachlässt", so Timpe, die sich in der Stadtbücherei um das Webportal kümmert. Probleme hat es nur in der Anlaufphase gegeben. Einige Büchereinutzer kamen mit ihrem Reader nicht zurecht, andere nicht mit der erforderlichen Software - denn nicht jeder Reader kann genutzt werden: So ist beispielsweise der vom Internet-Versandhaus Amazon vertriebene Kindle zwar Testsieger bei vielen Fachzeitschriften, mit ihm können aber nur Bücher bei Amazon gekauft werden. In den teilnehmenden Büchereien (Geesthacht und Schwarzenbek) können Listen eingesehen werden, mit welchem Reader die Onleihe funktioniert.

Eine weitere Hürde: die erforderliche Software "Adobe Digital Edition". Diese kann zwar kostenlos heruntergeladen werden, erklärt sich aber keineswegs von selbst. Das Programm muss auf dem Rechner installiert und der Reader dort angemeldet werden. Erst dann klappt das Ausleihen - und noch wichtiger - das Übertragen des E-Books auf den Reader.

Die Vorteile der Online-Bücherei liegen auf der Hand: "Die Bücher sind rund um die Uhr verfügbar, und bei einer Urlaubsreise spart man eine Menge Gewicht im Koffer", so Schmidt. Die Büchereileiterin ist sich sicher, dass der Anteil der E-Books bei den Ausleihen weiter zunehmen wird. Ablösen werden die digitalen Werke das gedruckte Buch ihrer Ansicht nach nicht. Schmidt: "Wer lange im Auto sitzt, wird zum Hörbuch greifen, in den Urlaub werden immer Menschen E-Books mitnehmen, aber zu Hause werden die meisten doch das gedruckte Buch wählen, weil es einfach ein anderes Leseerlebnis ist, Papier anzufassen und Seiten umzublättern."