Fast 14 000 Gemeindemitglieder: Neun Kirchen in Geesthacht

Das Problem ist nicht neu. Bereits seit Jahren laufen den etablierten Kirchen in Deutschland die Mitglieder davon. Da gibt es zum einen die Kirchensteuer, die viele Menschen aufgrund immer schlanker werdender Portemonnaies durch einen Kirchenaustritt einsparen wollen, zum anderen gesellschaftliche Skandale, die auch nicht gerade zum Vertrauen unter dem Kreuz einladen. Doch in und um Geesthacht scheint die Welt noch einigermaßen in Ordnung zu sein. Zwar hat sich gerade die Freie Evangelische Gemeinde aufgrund sinkender Mitgliederzahlen aufgelöst. Doch wachsen anderseits die Zahlen bei den freien Christengemeinden, die immer mehr Glaubensbrüder und -schwestern bei den klassisch evangelischen Gemeinden abwerben.

Dennoch bilden sie das Schwergewicht in Geesthacht. So hat die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Salvatoris insgesamt 7500 Mitglieder, um die sich ein Pastor und zwei Pastorinnen kümmern. Bereits 1685 wurde die Gemeinde gegründet. In den 1950er-Jahren kam die St. Petri-Gemeinde hinzu, 1963 wurde die Kirche gebaut. 2005 dann die Fusion zwischen St. Petri und St. Salvatoris.

Auf aktuell 2519 Gemeindemitglieder kann zudem die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Düneberg zählen. Zwei Pastoren (einer davon mit einer Viertel-Stelle) kümmern sich um die Gläubigen in der seit 1956 selbstständigen Kirchengemeinde.

Doch auf Platz 2 unter den Kirchen in Geesthacht mit den meisten Gemeindemitgliedern kommt die katholische Kirchengemeinde St. Benedikt an der Waldstraße. 2868 Menschen gehören ihr allein in den Orten Geesthacht, Börnsen, Escheburg, Kröppelshagen, Dassendorf und Hamwarde an. Seit Dezember 2008 gehören die Gemeinden St. Barbara (Geesthacht), St. Michael (Schwarzenbek) und St. Konrad (Lauenburg) zur Kirchengemeinde St. Benedikt mit Hauptsitz in Geesthacht, die ihren Ursprung im Jahr 1910 hat. Ein Pfarrer (Markus Diederich) kümmert sich um seine "Schäfchen".

Gut aufgestellt ist auch die St.-Thomas-Gemeinde in Grünhof-Tesperhude. Dort zählt man rund 1300 Gemeindemitglieder, um die sich ein Pastor kümmert. Gegründet wurde die Gemeinde bereits 1954.

Auf 265 Mitglieder kann man in der Neuapostolischen Kirche an der Düneberger Straße setzen. Seit den Anfängen 1932 ist die Gemeinde gewachsen. Allein in priesterlichen Ämtern sind sechs Personen aktiv, zudem sieben Diakone.

Unter den "kleinen" Kirchen und Glaubensgemeinschaften gibt es zwei verhältnismäßig große: Zum einen die Elim-Gemeinde, die seit ihrer Gründung 1950 immer weiter gewachsen ist. Heute zählen 90 Mitglieder dazu, die von einem Pastor betreut werden. Momentan ist - wie bereits berichtet - die "Übernahme" der Räumlichkeiten der aufgelösten Freien Evangelischen Gemeinde am Barmbeker Ring im Gespräch.

Ebenfalls 90 Mitglieder zählt die Friedenskirche Geesthacht, die auch mit einem Pastor auskommt und 1967 gegründet wurde. Die Alevitische Gemeinde an der Schillerstraße kommt auf 80 Mitglieder bei einem Pastor. Sie wurde 1996 gegründet. Zudem gibt es noch den türkisch-islamischen Kulturverein "Diyanet" an der Berliner Straße - von dem wir leider keine Daten einholen konnten.