Geesthacht überlegt noch - Verwaltung arbeitet an Ideen für mögliche Projekte

Lauenburg ist dabei, Schwarzenbek ebenso und auch Reinbek macht mit. Doch in Geesthacht wollte man auf den Zug der Aktivregion Sachsenwald-Elbe nicht aufspringen. So gingen jahrelang Fördermittel der Europäischen Union (EU) an der Stadt vorbei. In Lauenburg wird mit dem Geld der EU jetzt unter anderem der Großteil der Ausstattung des Elbschifffahrtsmuseums finanziert, in Aumühle bekommt der Eisenbahnverein einen Lokschuppen, und in Schwarzenbek gab es gerade 750 000 Euro für das Familienzentrum.

"Als die Aktivregion vor sieben Jahren ins Leben gerufen wurde, hatten wir Schwierigkeiten, es zu überblicken", räumte Bürgermeister Volker Manow jüngst ein. Jetzt soll eine zweite Förderperiode für den Zeitraum 2014 bis 2020 an den Start gehen. Und Geesthacht denkt doch über eine Mitgliedschaft nach. "Das wäre für uns aber mit deutlichen Kosten verbunden", so Manow. Für jeden Einwohner werden 50 Cent pro Jahr fällig - das wären rund 15 000 Euro. Hinzu kommt der Eigenanteil an jenen Projekten, die tatsächlich gefördert werden.

57 Gemeinden und Städte im Südosten Schleswig-Holsteins hatten sich 2007 zur Aktivregion Sachsenwald-Elbe zusammengeschlossen. In der Aktivregion zwischen den Landesgrenzen zu Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern leben rund 108 000 Menschen auf fast 590 Quadratkilometern Fläche. "Geesthacht gehört in meinen Augen zwingend dazu", sagt Dagmar Lempges, Leiterin des Regionalbüros in Schwarzenbek. "Ich würde mich freuen, wenn wir unsere begonnenen Gespräche mit Geesthacht vertiefen könnten und zu einer Mitgliedschaft der Stadt in unserem Verbund kommen", so Lempges.

Wichtig ist es jetzt für Geesthacht, bis zur möglichen Anmeldung im März Projekte zu benennen, die man in den kommenden Jahren umsetzen möchte und für die eine Förderung infrage kommen könnte. Ein Projekt wäre beispielsweise eine Halle auf dem Gelände der Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn an der Dünenstraße, in der die historischen Waggons geschützt abgestellt werden könnten.

"Was wir uns im Einzelnen vorstellen, wird zurzeit noch erarbeitet", sagt Stadtsprecher Torben Heuer. Erst im März soll dann entschieden werden, ob Geesthacht Mitglied der Aktivregion wird.

Grundetat umfasst etwa 300 000 Euro

Wünsche dürften die Geesthachter genug haben: Ein großer Festraum etwa wird immer wieder vermisst. Viele wünschen sich auch weitere Räume für Gastronomie an der Elbe, mehr Seniorenwohnungen. Auch der Oberstadttreff könnte Projekte anmelden. Doch die Summen, die zur Verfügung stehen, sind nicht allzu hoch: Etwa 300 000 Euro umfasst der Grundetat für die Aktivregion im Jahr. Was gefördert wird, entscheidet eine Jury. Große Projekte wie das Lauenburger Elbschifffahrtsmuseum gelten als "Leuchttürme", die speziell beurteilt und gefördert werden.