Geesthacht (cbx). Das neue iPhone oder eine modische Jacke - im Onlineversand kann man so gut wie alles bestellen.

Eine Gruppe jugendlicher Geesthachter hat dies in den letzten Wochen für einen groß angelegten Betrug ausgenutzt: Bei verschiedenen Online-Shops orderten sie unterschiedliche Waren, vor allem teure Elektronikartikel und Markenbekleidung. Alles auf Rechnung. Als Liefer- und Rechnungsadresse nannten die jugendlichen Täter ihre tatsächliche Anschrift - allerdings mit einem falschen Namen. Außerdem wurde ein bestimmter Liefertermin vereinbart. In diesem Zeitraum wurden die Namensschilder an der Klingel mit dem vermeintlichen Namen überklebt, bei der Anlieferung durch den Paketdienst quittierten die Jugendlichen den Erhalt der Ware dann einfach mit einer falschen Unterschrift.

Jetzt ist der Schwindel aufgeflogen: "Die Kriminalpolizei Geesthacht hat bisher drei Wohnungen durchsucht", bestätigt Sonja Kurz, Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg auf Anfrage unserer Zeitung. Da die Ermittlungen zu diesem Fall noch nicht abgeschlossen sind, ist die Höhe des Gesamtschadens noch nicht bekannt. "Weitere Fälle werden zurzeit noch von der Kripo überprüft", so Kurz.

Bei den aufgedeckten Onlinebestellungen handelt es sich um keinen Dumme-Jungen-Streich: In der Zwischenzeit ermittelt auch die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Betrug und des Verdachts auf Hehlerei. "Noch ist unklar, ob die Täter die Ware für sich bestellt haben, oder ob damit auch Handel getrieben wurde", so die Polizeisprecherin.

Die Polizei empfiehlt Eltern, darauf zu achten, ob ihre Kinder seit Neustem ein teures Smartphone oder andere elektronische Statussymbole sowie teure Kleidung haben, wo die Finanzierung unklar ist. Kurz: "Generell sollten Eltern ganz genau das Onlineverhalten ihrer Kinder am Computer beobachten und notfalls mit ihnen über die Tücken und Stolpersteine im Internet sprechen."