Bewegung: VHS bietet Kurse zur Lernentwicklungsförderung an

Kinder wollen toben, spielen, herumrennen, aber sie sind auch neugierig und wollen die Welt entdecken - warum nicht beides kombinieren? Diesen Ansatz verfolgt Silvia Klimm (53), die Trainerin für Lerngymnastik leitet in diesem Halbjahr an der Volkshochschule (VHS) mehrere Kurse zum Thema Lernentwicklungsförderung für Kinder von drei bis zehn Jahren.

Spielend das kleine Einmaleins lernen, wie soll das gehen? "Es gibt ganz individuelle Wege, wie ein Kind Erlerntes abspeichert", so die Psychomotorikerin Klimm. Manchen Kindern würde das Lernen durch visuelle Unterstützung oder Bewegungsabläufe leichter fallen. Bei dieser kausalen Verknüpfung setzt die Psychomotorik an. "Manchen Kindern hilft es, das Lesen zu erlernen, indem man sie zum Beispiel Dinge suchen lässt, mit denen man den Buchstaben O symbolisieren oder formen kann", so die 53-Jährige, "zum Beispiel mit einem Hula-Hoop-Reifen oder einem Hüpfseil, welches man auf dem Boden dann zu einem O legt."

An der VHS ist man froh über den Umzug der Gesundheitspädagogin von der hessischen Universitätsstadt Gießen nach Geesthacht: "Ich wollte den Bereich Lernentwicklungsförderung schon immer haben", sagt VHS-Leiterin Gesa Häsler. Nur bisher fehlte es am geschulten Personal.

Häsler sieht in dem neuen Angebot keine Konkurrenz zu den Leistungen der benachbarten Förderschule, auch wenn es Schnittmengen gebe: "Die Förderschule richtet sich gezielt auf eine bestimmte Gruppe, unsere VHS-Kurse sind dann für alle Interessierten offen."

Wie das neue Angebot in Geesthacht angenommen wird, bleibt abzuwarten. Klimm gibt zu, dass sie auch in Gießen zuerst mit ihren Psychomotorikkursen Anfangsschwierigkeiten gehabt habe. "Es hat eine Zeit gedauert, bis sich die Eltern an dieses Konzept gewöhnt haben." Aber viele Kinder hätten sich dann durch den spielerischen Umgang mit dem Lernen um zwei bis drei Noten verbessert. Klimm: "Aber es gibt auch eine soziale Komponente: Hyperaktive Kinder sind ausgeglichener."