Schilder für die Bergedorfer Straße widersprüchlich

Ist es eine Fußgängerzone, in der Autos nichts verloren haben? Oder dürfen hier Autos zu bestimmten Zeiten doch durchfahren? Bei der Bergedorfer Straße in Geesthachts Innenstadt ist das zurzeit nicht ganz eindeutig. Am Schillerplatz weisen neue Schilder auf die Fußgängerzone hin. Der alte Hinweis "Lieferverkehr 18-11 Uhr frei" fehlt jedoch. Dasselbe an der Zufahrt Nelkenstraße. Nur an der Bohnenstraße steht noch das alte Schild.

"Die Schilder wurden im Rahmen der Neugestaltung des Schillerplatzes entfernt", erklärt Torben Heuer, Sprecher der Stadtverwaltung. Neue würden erst angebracht, wenn sich die Politik darüber geeinigt habe, welche Regelungen es künftig für das Befahren der Fußgängerzone geben soll. Mehrere Varianten für Ein- und Ausfahrten sind im Gespräch. "Neue Schilder sind teuer. Sie werden bestellt, wenn nach der Umgestaltung der Fußgängerzone klar ist, wie es weitergeht", so Heuer.

Die Unklarheit könnte also noch bis 2016 bestehen bleiben. Bis dahin dürfen Autos vom Schillerplatz und von der Nelkenstraße eigentlich nicht mehr in die Fußgängerzone einfahren. Nur noch von der Bohnenstraße aus ist das im angegebenen Zeitraum erlaubt. "Zulieferer, die zu diesen Zeiten in die Fußgängerzone fahren, müssen von uns nichts befürchten", sagt Heuer. Fast alle Zulieferer würden diese Zeiten kennen. "Und es läuft doch ohne Probleme."

Aus Sicht der Polizei sind die widersprüchlichen Schilder kein Problem. "Die Stadt hat die Verkehrshoheit", sagt Jürgen Hellwig, stellvertretender Leiter der Polizeizentralstation in Geesthacht. Nur wenn es erhebliche Verkehrsgefährdungen gebe, werde die Polizei eingreifen. Er gehe allerdings davon aus, dass es sich eher um eine kurzfristige Übergangslösung handele.

Ob mit Hinweis zu Lieferzeiten oder ohne: Manche Fahrer kümmern sich gar nicht um Schilder. Gleich mehrere Lieferautos waren gestern gegen 12 Uhr in der Fußgängerzone unterwegs.