Förderschule: Verzicht auf Obergeschoss soll Geld sparen

Die Förderschule ist in die Jahre gekommen, vor allem beim Brandschutz ist der Komplex am Neuen Krug schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand. Das muss sich ändern - der Kreis hat die Stadt bereits angemahnt, die Auflagen umzusetzen. Doch für Rauchabzüge und einen zweiten Fluchtweg aus dem Obergeschoss summieren sich die Kosten auf rund 370 000 Euro. Die Verwaltung hofft auf einen positiven Beschluss des Schulausschusses am Dienstag, 21. Januar (18 Uhr, Förderschule), damit umgehend gebaut werden kann. Die SPD hat aber ganz andere Ideen.

"Die Förderschule hat sinkende Schülerzahlen. Außerdem wurde Deutschland von der EU verpflichtet, möglichst alle Schüler gemeinsam zu unterrichten", sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende Kathrin Wagner-Bockey. Die Inklusion könnte die Förderschule bald überflüssig machen, derzeit zählt sie noch 51 Schüler. "Trotzdem möchten wir die Förderschule für die nächsten drei bis fünf Jahre an ihrem jetzigen Standort belassen. Uns ist dabei klar, dass die Schülerzahlen allein nicht die Nutzung des gesamten Gebäudes rechtfertigen", so Wagner-Bockey.

Um die Kosten zu verringern, will die SPD jetzt prüfen lassen, ob das Obergeschoss einfach gesperrt werden könnte. Damit wäre ein zweiter Notausgang überflüssig. "Und die meisten Räume im Obergeschoss werden jetzt schon nicht mehr genutzt", so Wagner-Bockey. Allerdings müsste die Stadt einen neuen Ort für den Hauswirtschaftsunterricht von Förderschule und Alfred-Nobel-Schule finden, denn beide nutzen die Küche im ersten Stock. "Da müssten wir dann zu neuen Lösungen kommen. Das alles aber im Gespräch mit den betroffenen Schulleitern und ohne die Sache über das Knie zu brechen", sagt dazu der Schulausschussvorsitzende, Thomas Schliemann (SPD).

An der Förderschule sieht man den Vorstoß der SPD skeptisch: "Es geht ja nicht nur um die Küche. Im Obergeschoss sind auch ein EDV-Raum, ein Raum für die festen Grundschulzeiten und der Dienstraum des Hausmeisters untergebracht", sagt Schulleiter Helmut Müller. "Außerdem darf man unsere Schule nicht nur auf die 51 Schüler reduzieren, denn wir haben noch weit mehr Aufgaben wahrzunehmen", so Müller. Ein Ersatz für die Räume sei deshalb aus seiner Sicht dringend notwendig. Ob er in der ab Sommer leer stehenden Volkshochschule direkt nebenan gefunden werden könnte, ist offen - denn auch dort mangelt es am Brandschutz.