Geesthacht (kl). Christine Rehder erinnert sich noch gut an die Marzipan-Fabrik, die Peter Lichtenberg an der heutigen Straße Am Schleusenkanal betrieb (wir berichteten in unserer Ausgabe vom 18. Dezember).

Die Geesthachterin hat dort 1968 und 1969 im Büro gearbeitet. "Wir durften uns dort immer das Bruchmarzipan schmecken lassen, es war wirklich köstlich", schrieb die 80-Jährige uns in einer Mail.

"Der Marzipanmeister hieß Brinkmann. Er machte sich später selbstständig mit einem Imbiss am Moor", so Christine Rehder. Ein großer Wachhund gehörte zur Belegschaft, der sich jedoch immer sehr freundlich benommen habe. "Einmal kam Frau Zimmer, um für die Bäckerei Marzipan zu kaufen. Da stand ich gerade am Tresen, um Pansen für den Wachhund zu schneiden. Frau Zimmer lachte herzhaft über diese reine Bürotätigkeit."

Mit Peter Lichtenberg handelte die Geesthachterin eine Gehaltserhöhung aus. "An einem Sonnabend fuhr ich ins nicht besetzte Büro, um durch Klopfen ans Fenster Herrn Lichtenberg auf den Plan zu rufen", berichtet sie. Sie habe gedroht, dass sie am Montag nicht wiederkommen würde, wenn es keine Gehaltserhöhung gäbe. "Wir einigten uns dann auf vier Mark pro Stunde." Ihre Kollegin, Frau Weber, mit der sie sich den Job teilte, habe auch davon profitiert und ihr als Dank einen Kasten Pralinen mitgebracht. "Das war mal was anderes als Marzipan - aber ich habe gerne dort gearbeitet."