Feuerwerk: Hunde und Katzen leiden besonders unter der Knallerei

Sie geraten in Panik, sind verstört oder stehen dauerhaft unter Schock: Für Tiere bedeutet Silvester und das damit verbundene Feuerwerk puren Stress. Besonders arg von Raketen und Böllern betroffen sind Hunde und Katzen. Für sie kann die Knallerei Folgeschäden haben.

Sabine Paffrath, Leiterin des Tierheims Geesthacht, erklärt, warum der Jahreswechsel für Tiere zur Tortur werden kann: "Zum einen sind es die plötzlich auftretenden extrem lauten Geräusche. Hunde und Katzen haben ein viel ausgeprägteres Gehör und hören die Knallerei um ein Vielfaches lauter als Menschen. Zum anderen kommen die grellen Lichter hinzu." Die Reaktionen der Vierbeiner sind dramatisch. Katzen beispielsweise flüchten aus ihrem Zuhause und können über Tage hinweg verschwunden bleiben. Es kommt vor, dass sich die Miezen ein Versteck suchen, dort tagelang verkriechen und für ihre Besitzer unauffindbar bleiben.

Deshalb empfiehlt Paffrath, die Streuner vor der Feiernacht komplett ins Haus zu holen. Und Hunde? Paffrath empfiehlt gerade bei Ausgängen rund um den Jahreswechsel, sie anzuleinen. Denn oft knallt es auch noch in den Tagen nach Silvester. Außerdem sei ein langer und ausgiebiger Spaziergang möglichst außerhalb von Städten ratsam, damit Hundebesitzer nicht mehr in der Silvesternacht los müssen. Im Gegenteil: Wenn die Partynacht dann im vollen Gange ist, haben des Deutschen liebste Haustiere draußen gar nichts mehr verloren. "Hunde und Katzen sollten in einen abgelegenen und abgedunkelten Raum gebracht werden. Am besten sollte man sie dort nicht allein lassen", sagt Sabine Paffrath.

Silvester kann aber auch für andere tierische Vertreter stressreich werden. Auch für Pferde ist der Übergang von 2013 auf 2014 kein Freudenfest, wie Britta Pfeiffer von der Escheburger Reitanlage Pfeiffer weiß. Die Reitlehrerin hat ihre 80 Lieblinge bereits am Montag von der Koppel in den sicheren Stall geholt. "Wir stellen sie heute nicht mehr raus. Pferde sind sehr geräuschempfindlich, werden schon bei Sturmböen eher nervös und aufgebracht. Böller können sie gar nicht einschätzen", sagt die Expertin, die mit ihrer Maßnahme gar kein Risiko eingehen will.

Grundsätzlich sollten es Feuerwerk-Fans vermeiden, in unmittelbarer Nähe von Bauernhöfen, Tierpensionen oder auch Wäldern Knaller zu zünden. Was viele nicht bedenken: In Waldgebieten leben viele Wildtiere, die durch die Geräuschkulisse ebenfalls aufgeschreckt und in Panik versetzt werden können. Für Kleintiere wie Hamster, Mäuse und ähnliche, die in Käfigen zum Teil im Freien gehalten werden, gilt: Die Behausungen rechtzeitig abdunkeln - zum Beispiel mit einem Teppich - und wenn möglich in die Wohnung holen.

Manche Tierbesitzer schwören auf Notfalltropfen (Rescue) aus der homöopathischen Bachblütentherapie. Doch bei allen anderen Beruhigungsmitteln sollte man vorsichtig sein, so Sabine Paffrath. Tranquilizer dürfen nur nach Absprache mit Tierärzten verabreicht werden.