Worther Weg: genervte Anwohner hatten Unterschriften gesammelt - Verkehrsschau bleibt ohne Folgen

Verkehrslärm, Feinstaub und Risse in den Wänden - Karl-Heinz Gutzmann reicht es. Der Geesthachter wohnt am Burmeisterweg, doch seine Wohnung grenzt an den Worther Weg. "Immer mehr Lastwagen nutzen den Worther Weg anstelle der B 404", sagt der genervte Anwohner. Mittlerweile ist es so schlimm, dass Gutzmann um sein Eigentum fürchtet: "Für unsere Wohnung haben wir beim 1990 umgerechnet 85 000 Euro gezahlt." Mittlerweile schätze der Verwalter den Wert auf noch 61 000 Euro. Der Grund: zunehmender Schwerlastverkehr.

Karl-Heinz Gutzmnann steht nicht allein da: Mit seinem Nachbarn Waman Vaidya hat er eine Bürgerinitiative gegründet und Unterschriften gesammelt. Sie fordern Maßnahmen, die dazu führen, dass Autofahrer sich an Tempo 50 halten, und Tempo 30 für Lastwagen. Insgesamt 88 Anwohner unterschrieben, die Liste wurde am 22. Mai 2013 Bürgermeister Volker Manow übergeben.

"Es geht uns ja nicht darum, dass die Straße gesperrt wird, sondern dass die Lkw langsamer fahren", so Gutzmann. Schließlich sei der Straßenbelag durch den Schwerverkehr schon in Mitleidenschaft gezogen, was eine Geschwindigkeitsbeschränkung rechtfertige. Doch das sieht die Stadt anders: "Der Zustand von Straßendecken unterliegt einer dauerhaften Überprüfung, hat für das Jahr 2014 allerdings noch keine Priorität", heißt es in einem Schreiben.

Trotzdem reagierte die Verwaltung auf den Bürgerprotest: Am 17. Oktober 2013 - fast fünf Monate nach der Übergabe der Unterschriftensammlung - wurde eine Verkehrsschau durchgeführt. Mit negativen Ergebnis für die Bürgerinitiative: "Die Frequenz der Lastwagen war zu gering", sagt Stadtsprecher Torben Heuer. Für eine "30-Zone" gebe es Kriterien, doch die erfülle der Worther Weg nicht. "Deswegen gilt hier nach der Straßenverkehrsordnung eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde", so Heuer.

Bei der Verkehrszählung wurde auch ein weiterer Kritikpunkt der Bürgerinitiative geprüft: "Auf einem 30 bis 40 Meter langen Teilstück ist der Gehweg am Worther Weg zu schmal", sagt Gutzmann. Bei den vorbeidonnernden Lastwagen sei dies vor allem für Kinder gefährlich. Doch auch hier kommt die Stadtverwaltung nach der Verkehrsschau zu einem anderen Schluss. Heuer: "Der Gehweg wurde als ausreichend befunden."

Gutzmann und Vaidya wollen indes nicht aufstecken und im neuen Jahr weiter gegen die Belastung mobilisieren.