Mali: Partnerschaft Afrika plant neue Projekte wie Frauengärten

Selten war der westafrikanische Staat Mali in den deutschen Medien so präsent wie zu Beginn des Jahres 2013. Nachdem Tuareg-Rebellen und radikale Islamisten die wichtigsten Städte im Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten, verhängten sie vielerorts das islamische Recht der Scharia. Dann versuchten sie weiter in den Süden vorzudringen. Tausende Menschen flohen. Schließlich intervenierte die französische Armee und stoppte den Vormarsch.

Immer noch erschrocken lässt Dirk Steglich, Vorsitzender des Geesthachter Vereins Partnerschaft Afrika, die Bilder Revue passieren. Der Verein kümmert sich zusammen mit der einheimischen Stiftung "Agape" normalerweise um Hilfe zur Selbsthilfe in der Region Mopti rund um den Ort Sévaré - baut Brunnen, Solarkocher oder legt Gärten an. Doch das vergangene Jahr war geprägt von akuten, humanitären Einsätzen. Denn im Zentrum des Landes kamen sehr viele Flüchtlinge aus dem Norden an. Eine Flut an Hilfebedürftigen, die die kleinen Dörfer vollkommen überforderte.

"Zwei Benefizkonzerte und einige Großspenden ermöglichten uns, zwei Hilfslieferungen mit Reis, Speiseöl und Hirse, jeweils im Wert von 20 000 Euro zu organisieren", erzählt Steglich. Etwa 1240 Menschen konnten so mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Erst im Herbst entspannte sich die Lage. "Im September und Oktober sind die meisten Flüchtlinge in den Norden zurückgekehrt." Das habe gedauert, weil auch die Verkehrswege erst wieder frei sein mussten. "Aus meiner Sicht war das Eingreifen der französischen Truppen ein Segen", sagt Steglich. 90 Prozent des Landes würden heute wieder friedlich funktionieren. Rebellen und Islamisten hätten sich in die Wüste zurückgezogen. Anschläge und Entführungen verschiedener Tuareg-Gruppierungen gebe es aber immer noch, vor allem im hohen Norden. Doch in der Region Mopti könne man wieder arbeiten und der Kontakt zu den einheimischen Freunden sei stabil. "Zwei von ihnen wollen sogar im kommenden Jahr nach Deutschland kommen", freut sich Steglich, der lange Zeit Angst um seine Partner haben musste. "Sie mussten selbst fliehen und die Akten der Stiftung samt einem Pik-up verstecken, waren zum Teil über Wochen nicht erreichbar." Er ist dankbar, das Mali den Konflikt hinter sich gebracht und sogar friedliche Wahlen organisiert hat.

"Wir können wieder planen." Ein Stück Normalität ist zurück. Im kommenden Jahr soll nach der Regenzeit, also etwa ab März, ein ein Hektar großer Garten für Frauen im Dorf Diaborky entstehen. "Er wird nur von Frauen bewirtschaftet und organisiert, denn sie halten die Familie zusammen und versorgen sie."