HVV: ZOB Geesthacht als Knotenpunkt eingeplant - Pendler verpasst Anschluss

Die Fahrplanumstellung des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) am Sonntag liegt nun schon drei Tage zurück, doch noch immer klemmt es an vielen Ecken und Enden. Größter Kritikpunkt: die neu geschaffene Buslinie 8800 vom ZOB Geesthacht zum Bergedorfer Bahnhof über die Autobahn sorgt weiterhin für verärgerte Pendler.

"Die Anschlusszeiten am ZOB funktionieren nicht", sagt Dirk Schulz. Der Geesthachter wohnt in der Oberstadt und wollte die schnelle Verbindung über die A 25 nutzen, um nicht mehr über die Dörfer zur Arbeit nach Bergedorf fahren zu müssen. Sein Plan: Mit der neuen Linie 8890 aus der Oberstadt zum ZOB, dort umsteigen in den 8800. Doch als der 8890 regulär um 10.01 Uhr am Knotenpunkt ZOB ankam, fuhr der Anschlussbus gerade los. Für einen Wechsel blieb keine Zeit mehr. "Ich hatte die Wahl zwischen 20 Minuten Wartezeit oder im Bus zu bleiben und über Börnsen und Escheburg zu fahren", so Schulz. Der Schnellbus 31 sei aufgrund des Zuschlags nicht in Frage gekommen.

"Die Verbindungen sind so konzipiert, dass alle Anschlüsse erreicht werden", sagt HVV-Sprecher Rainer Vohl. Die Situation hält er für eine Ausnahme aufgrund einer Verspätung des 8890. Zwar seien die Anschlusszeiten knapp kalkuliert, dies sei aber im Interesse der Fahrgäste.

Doch auch beim 8890 läuft noch nicht alles glatt: Gerhard Bytof wollte am Montagmorgen von der Haltestelle Bahnstraße in Börnsen nach Bergedorf. "Der Bus um 7.15 war schon gut voll - alle Sitzplätze und ungefähr die Hälfte der Stehplätze waren belegt." Die Folge: Zwei Haltestellen weiter hätten die Fahrgäste nur noch durch die hintere Tür zusteigen können, der Kauf einer Fahrkarte beim Fahrer sei nicht mehr möglich gewesen. An der Haltestelle Pollhofsbrücke sei der Fahrer vorbeigefahren. Bytof: "Im Grunde nicht so schlimm, weil eine Minute später ein zweiter Bus fuhr, aber nicht alle wussten das."